Mieterbund fordert fünf Milliarden für energetische Sanierungen
Stand: 07.06.2011
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Berlin - Die von der Bundesregierung geplanten 1,5 Milliarden Euro pro Jahr für ihr Gebäudesanierungsprogramm reichen nach Meinung des Mieterbundes nicht aus. Präsident Franz-Georg Rips dringt in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Dienstag auf eine Aufstockung auf fünf Milliarden Euro jährlich. Nur so ließe sich die jährliche Sanierungsquote von bisher einem Prozent auf zwei Prozent des Gebäudebestandes steigern, so Rips. Die derzeitige Förderung für die energiesparende Gebäudesanierung reiche dafür nicht aus.
Rips forderte zudem erneut, die Kosten für energetische Modernisierungen zu je einem Drittel auf Vermieter, Mieter und den Staat zu verteilen. Der Bund müsse sich beteiligen, weil die Minderung des Kohlendioxid-Verbrauchs ein Staatsziel sei, argumentierte der Mieterbund-Präsident. Die Vermieter müssten ein Drittel der Kosten tragen, weil der Wert ihrer Immobilie steige, und die Mieter, weil sie von "hoffentlich sinkenden Heizkosten" profitierten.
Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) hatte am Montag angekündigt, dass ab 2012 jährlich 1,5 Milliarden Euro zur Förderung der energetischen Sanierung zur Verfügung stehen sollen. Haus- und Wohnungsbesitzer sollen dann zudem Arbeiten zur energetischen Modernisierung steuerlich absetzen können. Auch dies wird den Staat laut Ramsauer 1,5 Milliarden Euro kosten. Die Pläne sind Teil der am Montag von der Regierung beschlossenen Energiewende.
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