Merkel und Sarkozy wollen Siemens-Areva-Kooperation beibehalten
Stand: 10.09.2007
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Berlin (AFP) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy wollen an der deutsch-französischen Kooperation der Konzerne Siemens und Areva beim Atomkraftwerk-Bau festhalten. "Wir würden gerne sehen, dass die Kooperation von Siemens und Areva beibehalten wird", sagte Sarkozy am Montag nach einem Treffen mit Merkel im brandenburgischen Meseberg. Frankreich wolle gerne mit Siemens zusammenarbeiten.
Merkel sagte, Siemens verfüge über "großes Knowhow" auf dem Gebiet des Baus von Kernkraftwerken. Deutschland und Frankreich hätten "ein Interesse an einer möglichst tiefen deutsch-französischen Kooperation". Siemens ist zu rund einem Drittel an dem Gemeinschaftsunternehmen Areva NP beteiligt. Zuletzt hatte es Befürchtungen gegeben, Sarkozy wolle Siemens aus Areva NP herausdrängen und plane die Schaffung eines großen französischen Energiekonzerns, der den Bau von nuklearen und fossilen Kraftwerken unter einem rein französischen Dach vereinen könnte.
Die französische Seite hat 2009 die Option, die bisher von Siemens gehaltenen 36 Prozent an dem Unternehmen zu übernehmen. Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hatte vor wenigen Tagen nach einem Treffen mit Sarkozy davor gewarnt, angesichts der deutschen Politik des Ausstiegs aus der Kernkraft sei "nicht sichergestellt", ob Siemens Partner bleiben könne. Stoiber warnte vor dem Verlust tausender Arbeitsplätze an deutschen Areva-NP-Standorten.