Merkel kündigt EEG-Reform nach der Bundestagswahl an
Stand: 20.08.2013
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Dortmund/Hannover - Angesichts drohender Erhöhungen beim Strompreis hält Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes für dringend notwendig. "Wir müssen sie unmittelbar nach der Bundestagswahl gemeinsam angehen", sagte Merkel den "Ruhr Nachrichten" (Dienstag).
Auch die Deutschen Energie-Agentur (Dena) fordert eine rasche Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Sonst müssten Verbraucher mit einem deutlichen Anstieg der Ökostrom-Umlage um 1,5 Cent pro Jahr rechnen, sagte Dena-Geschäftsführer Stephan Kohler der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Dienstag). Zur Zeit beträgt die Umlage 5,28 Cent je Kilowattstunde, rund ein Fünftel der Stromrechnung eines Drei-Personen-Haushalts.
Grund für den befürchteten Preissprung sei der Bau neuer Solar- und Windkraftanlagen. Jährlich kämen so rund 9000 Megawatt Ökostromleistung hinzu, die mit der Umlage finanziert werden muss.
Kohler forderte einen Stopp des "planlosen Zubaus". Neue Windräder und Solaranlagen dürften erst installiert werden, wenn der Netzanschluss stehe und ihre Betreiber Stromabnehmer nachweisen könnten. Auch die Vorrangeinspeisung für grünen Strom und feste Vergütungssätze will der Dena-Chef abschaffen: "Wer Ökostrom erzeugt, soll ihn auch selbst vermarkten", sagte Kohler.
Nachrichten zum Thema
- Bericht: EU sieht in EEG-Gesetz Verstoß gegen Wettbewerbsrecht
- Brüderle fordert grundlegende EEG-Reform
- Altmaier fürchtet Anstieg der EEG-Umlage auf über sechs Cent
- Altmaier: Anstieg der EEG-Umlage auf "sechs bis sieben Cent"
- EU-Kommission nimmt EEG-Befreiung ins Visier
- Gericht weist Musterklage gegen EEG-Umlage ab