Merkel in Japan: "Fukushima ein einschneidendes Ereignis"
Stand: 09.03.2015
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Tokio - Im Rahmen ihres zweitägigen Japan-Besuchs hat Bundeskanzlerin Angela Merkel für die deutsche Energiewende und einen Atomausstieg geworben.
"Es können die unwahrscheinlichsten Risiken auftreten", sagte Merkel am Montag zum Auftakt eines Kurzbesuches in Tokio mit Blick auf die Natur- und Atomkatastrophe in Fukushima vor fast genau vier Jahren. "Deshalb habe ich zusammen mit anderen (...) diese Entscheidung getroffen, dass das letzte Kernkraftwerk im Jahr 2022 vom Netz geht, also die friedliche Nutzung der Kernenergie ausläuft", sagte Merkel bei einer Diskussion mit Professoren und Studenten.
"Wir können vieles voneinander lernen"
Die CDU-Vorsitzende bekannte: "Für mich war Fukushima ein einschneidendes Ereignis, weil Fukushima ja in einem Land passiert ist, das eine sehr hohe technische Qualität hat." Sie habe die schrecklichen Bilder und das Leid der Menschen vor Augen. Als ein wesentliches Ziel der Energiepolitik nannte sie die Steigerung der Energieeffizienz etwa durch Wärmedämmung. Merkel sagte: "Wir können vieles voneinander lernen." Sie selbst habe lange an der Atomkraft festgehalten. In den Augen vieler Politiker zu lange.
Die japanische Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe will gegen den Widerstand der Mehrheit der Bevölkerung in Kürze die ersten Atommeiler im Lande wieder hochfahren. Japan hatte in Folge des Super-GAUs in Fukushima sämtliche Atomreaktoren zu Sicherheitsüberprüfungen abgeschaltet. Inzwischen haben 4 der 48 Reaktoren grünes Licht zum Wiederanfahren.