Merkel erwartet kontroverse Kraftwerks-Reform
Stand: 18.07.2014
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet eine sehr kontroverse Debatte bei der kommenden Energiewende-Reform, in der es darum gehen soll, ein Abschalten zu vieler fossiler Kraftwerke zu verhindern. Die Frage sogenannter Kapazitätsmärkte zur Sicherung der Versorgung stehe als nächster Schritt an, sagte Merkel am Freitag in der Berliner Bundespressekonferenz. "Da muss man jetzt sehr genau überlegen, nach welchen Kriterien macht man das."
Bei der Reform geht es um Anreize für fossile Kraftwerke, die anders als Wind und Sonne rund um die Uhr eine feste Strommenge liefern können, sich aber oft immer weniger rentieren. Sogar das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld soll 2015 rund ein halbes Jahr früher als geplant abgeschaltet werden. Werden aber zu viele Kraftwerke stillgelegt, droht gerade im Winter ein Engpass.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will die Reform nach der Sommerpause angehen. Experten warnen vor weiteren Belastungen für den Strompreis, wenn hier ein neues Subventionssystem geschaffen würde. Merkel betonte, zu klären seien vor allem die Kriterien, welche Kraftwerke als versorgungssichernd bewertet werden sollen: "Nehme ich da die modernsten, nehme ich da die lokal am wichtigsten, frage ich alle, ob sie wollen, dass ihre Kraftwerke in so eine Reserve hineinkommen", so Merkel. Hinzu kämen europäische Fragen. "Das wird noch eine sehr ambitionierte Diskussion."