Merkel: Ausbau erneuerbarer Energien braucht hohe Investitionen
Stand: 25.10.2010
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Berlin - Nach Einschätzung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) werden für den Ausbau der erneuerbaren Energien jährlich Investitionen von mehr als 20 Milliarden Euro benötigt. Der Staat werde sich daran beteiligen, jedoch würden auch die Atomkraftwerksbetreiber ihren Anteil beisteuern. Dies sagte Merkel am Samstag in ihrem aktuellen Video-Podcast.
Die Kraftwerksbetreiber stellten dem Staat insgesamt mehr als 60 Prozent ihres Gewinns zur Verfügung, den sie durch die Laufzeitverlängerung erzielen würden. Atomenergie und Kohle bezeichnete Merkel erneut als "Brückentechnologien" zum schnelleren Erreichen des Zeitalters der erneuerbaren Energien.
Das neue Energiekonzept der Bundesregierung, zu dem auch die umstrittene Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke gehört, soll diese Woche im Bundestag verabschiedet werden. Ziel der Bundesregierung ist es, bis zum Jahr 2050 mehr als 80 Prozent der CO2-Emissionen einzusparen. Es gelte einerseits, möglichst viel Energie zu sparen, vor allen Dingen im Bereich der Gebäudesanierung, sagte Merkel. Auf der anderen Seite werde sich aber auch das Verhältnis der Energieträger zueinander verändern. "Der Anteil der erneuerbaren Energien wird zunehmen."
Eine völlig neue Energieversorgung bedeute aber zugleich auch Investitionen in neue Infrastruktur, zum Beispiel in Hochspannungsleitungen, hob Merkel hervor. Windenergie werde vor allem im Norden Deutschlands erzeugt, viele Industrieanlagen seien aber im Süden. Damit entstünden völlig neue Transportnotwendigkeiten für den Strom. "Deshalb muss jeder, der das Zeitalter der erneuerbaren Energien schnell erreichen will, auch bereit sein, ja zu sagen zu neuen Infrastrukturinvestitionen", sagte die Kanzlerin.