Mehrere Defekte im AKW Philippsburg entdeckt
Stand: 11.06.2012
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Philippsburg - Trotz höchster Sicherheitsstandards und regelmäßigen Kontrollen kommt es in deutschen Atomkraftwerken immer wieder zu Zwischenfällen. Bei einer Untersuchung des Meilers in Philippsburg entdeckten Inspektoren nun mehrere Defekte. Unter anderem waren Brennelement-Zentrierstifte gebrochen.
Am Kerngerüst für die Brennelemente seien zwei sogenannte Zentrierstifte gebrochen, teilte das Umweltministerium in Stuttgart am Freitag mit. "Der Befund war von geringer sicherheitstechnischer Bedeutung. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf Personen, Umwelt oder den Betrieb der Anlage." Die betroffenen Brennelemente kamen in ein Lagerbecken. Die Brennelement-Zentrierstifte sollen geborgen und untersucht werden.
Diese sind Teil des Gerüstes, das die korrekte Anordnung des Reaktorkerns sicherstellt. Sie sind unter anderem für eine schnelle Abschaltung notwendig. Es stand den Angaben nach jeweils noch ein weiterer Zentrierstift zur Verfügung. Zudem würden die Brennelemente durch die benachbarten Brennelemente fixiert.
Die Experten stellten darüber hinaus fest, dass die Hauptstromversorgung einer Schaltanlage wegen zweier nicht angeschlossener Versorgungskabel nicht zur Verfügung stand. Die betroffene Spannungsschiene dient den Angaben zufolge der Stromversorgung wichtiger Verbraucher. Die betroffenen Kabel seien angeschlossen und vergleichbare Schaltanlagen überprüft worden. Weil eine weitere Stromleitung die Spannungsschiene versorgte, habe der fehlende Anschluss keine größeren Auswirkungen gehabt.