Mehr Unabhängigkeit: EU-Parlament fordert Energieunion
Stand: 16.12.2015
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Straßburg - Nach dem Willen des Europaparlaments soll eine europäische Energieunion möglichst bald geschaffen werden. Die Abhängigkeit von anderen Ländern soll sinken. Ziel müsse es sein, EU-weit eine "sichere, nachhaltige und bezahlbare Energieversorgung" sicherzustellen, verlangte das Straßburger Parlament am Dienstag in einer Entschließung.
In dem Text werden mit Blick auf die Erderwärmung klare Zielvorgaben bis zum Jahr 2030 gefordert: Bis dahin soll nach dem Willen des Europaparlaments der klimaschädliche Ausstoß von CO2 um 40 Prozent reduziert werden.
Gleichzeitig soll der Anteil von erneuerbaren Energien an der Versorgung um 30 Prozent erhöht werden. "Wir müssen langfristig weg von umweltschädlichen und CO2-lastigen fossilen Energiequellen hin zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz", betonte die SPD-Abgeordnete Martina Werner.
Auch Energieeffizienz soll erhöht werden
Die EU-Volksvertretung fordert ferner, die Energieeffizienz bis 2030 um 40 Prozent zu verbessern. Dadurch soll der Energiebedarf in der EU deutlich gesenkt werden. Die EU-Kommission müsse außerdem eine Strategie für die Diversifizierung der Energieimporte aus "verlässlichen Drittstaaten" entwickeln, heißt es in den Bericht weiter.
Zudem fordert das Europaparlament Verbesserungen beim grenzüberschreitenden Transport von Elektrizität. Dazu sollen mindestens zehn Prozent der nationalen Stromnetze so gestaltet werden müssen, dass sie mit den Nachbarländern verbunden werden können.
Vorschläge gefordert
Mit der Entschließung fordert das Parlament die EU-Kommission auf, konkrete Vorschläge für die seit langem angestrebte Energieunion vorzulegen. Die Brüsseler Behörde ist aber nicht verpflichtet, den Forderungen des Parlaments zu folgen.