Mehr Störungen im Atomkraftwerk Krümmel als bisher bekannt
Stand: 03.07.2007
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Kiel (dpa) - Der Brand im Atomkraftwerk Krümmel östlich von Hamburg hat mehr Störungen als bisher bekannt verursacht. Betroffen war nach einem Bericht des für die Reaktorsicherheit zuständigen Sozialministeriums in Kiel vom Dienstag auch das Reaktorgebäude. Demnach kam es durch "unplanmäßiges Öffnen von zwei Sicherheits- und Entlastungsventilen" und durch den "unplanmäßigen Ausfall einer von mehreren Reaktorspeisewasserpumpen" zu einem "schnellen Druck- und Füllstandsabfall im Reaktordruckbehälter". Der Betreiber Vattenfall hatte bisher erklärt, der Atomreaktor selbst sei von dem Brand nicht betroffen gewesen. Das Ministerium stellte zugleich klar: "Trotz dieser Auffälligkeiten war die Sicherheit der Anlage gewährleistet."
Auch die Kabelverbindung zwischen dem Kraftwerk und dem Transformator werde auf Beschädigungen überprüft, sagte der Sprecher von Vattenfall Europe, Ivo Banek. Die Kabel seien verrußt. Es werde geprüft, ob eine Reinigung reiche oder ein Austausch erfolgen müsse. Vattenfall möchte das Kraftwerk mit dem zweiten Transformator wieder mit halber Leistung laufen lassen.
Nach bisherigen Erkenntnissen hatte sich am Donnerstag in einem Transformator des 1983 in Betrieb gegangenen Atomkraftwerks das zur Kühlung genutzte Öl entzündet. Der 1400-Megawatt-Reaktor war daraufhin heruntergefahren worden. Die genaue Ursache für diese Panne steht noch nicht fest.
Das ebenfalls am Donnerstag wegen einer Panne abgeschaltete Atomkraftwerk Brunsbüttel ist dagegen am Sonntag wieder in Betrieb genommen worden. Dort war der Reaktor nach einem Kurzschluss automatisch heruntergefahren worden. Anschließend löste tropfendes Öl einen kleinen Schwelbrand an einer Turbine aus, der schnell gelöscht wurde.