Mehr Importe als Exporte von Photovoltaik-Produkten
Stand: 10.03.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX
Berlin - Deutschland ist im Bereich der Photovoltaik-Produkte vor allem Importeur, so Berechnungen der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin. "Entgegen den politischen Bekundungen, dass die deutsche Photovoltaik sich durch die EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz)-Förderung zu einer wettbewerbsfähigen Exportindustrie entwickele, ergeben die nüchternen Zahlen ein anderes Bild." Dies sagte der HTW-Lehrbeauftragte Wolfgang Hummel am Donnerstag.
Seiner Untersuchung legte er die aktuelle Außenhandelsstatistik des Statistischen Bundesamts zugrunde. Danach bezog Deutschland 2010 Solarzellen- und Module im Warenwert von 11,59 Milliarden Euro. Dem standen der Auswertung zufolge Exporte von 5,49 Milliarden Euro gegenüber.
Besonders deutlich werde der Umfang der Importe am Beispiel China: Im Vorjahr exportierte das Land demnach Solarzellen und Module für 5,89 Milliarden Euro nach Deutschland, doppelt so viel wie 2009. Die deutschen Solarunternehmen setzten dagegen in ihren fünf Hauptmärkten lediglich Solarzellen und Module im Volumen von 4,01 Milliarden Euro ab. Größte Abnehmerländer waren Italien, Frankreich, Tschechien, Spanien und die Niederlande. "Die EEG-Förderung schafft die meisten Arbeitsplätze nicht in Deutschland, sondern in China", schlussfolgert Hummel.
Nachrichten zum Thema
- Ist für Solaranlagen eine Baugenehmigung nötig?
- Gericht: Solaranlagen in historischen Innenstädten erlaubt
- Kürzung der Solarförderung im Bundestag beschlossen
- Solaranlagen, Dämmung und Co. - die neuen Regelungen für 2011
- Mehr als 1,5 Millionen Solarheizungen auf deutschen Dächern
- Deutsche Solarunternehmen können auf Weltmarkt nicht mithalten