Mecklenburg-Vorpommern sucht alternative Energien
Stand: 15.10.2005
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Schwerin (dpa) - Wegen der stark gestiegenen Energiepreise suchen derzeit viele Menschen in Mecklenburg-Vorpommern nach Kosten sparenden Alternativen. Sie fragten immer stärker nach Möglichkeiten, Energie zu sparen, sagte der Geschäftsführer des Fachverbandes Sanitär-, Heizung-, Klimatechnik, Hans Müller, in einer dpa-Umfrage. Auch beim Umweltministerium kamen nach Angaben einer Sprecherin in den vergangen Wochen mehr Anfragen als üblich. Nach Angaben des Mieterbundes haben ein Drittel der Beratungen in den Vereinen Heiz- und Betriebskosten zum Thema.
Die Menschen interessierten sich bei der Wärmeversorgung zunehmend für Lösungen wie Solarthermie, Wärmepumpen, Heizungen mit Scheitholz oder Pellets, sagte Hans Müller vom Fachverband Sanitär-, Heizung-, Klimatechnik Mecklenburg-Vorpommern. Die Leute überlegten, wie sie gegebenenfalls umrüsten könnten und liessen sich beraten.
Zahlen aus dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), das für die Förderung von Solaranlagen und von Heizungen mit Pellets zuständig ist, belegen die Tendenz. Demnach wurden in diesem September 160 Anträge für Solaranlagen aus Mecklenburg-Vorpommern gestellt - im September 2004 dagegen nur 66. Gleichzeitig verdoppelte sich fast die Zahl der Anträge für Biomasse-Anlagen: von 34 auf 60.
Viele greifen einfach auf Holz zurück: Besonders auf dem Land würden sich die Menschen teilweise wieder Holz-Heizungen einbauen, sagte Gothe von der Schornsteinfegerinnung. Auch würden Kamine in Häusern, in denen es noch Öl- oder Elektro-Heizung gebe, jetzt wieder verstärkt genutzt. Das Heizen mit Holz sei in der Region vergleichsweise günstig: Wer Zeit habe und das Holz selbst im Wald schlage, könne seinen jährlichen Heizungsbedarf mit ungefähr 200 Euro decken.
Tipps zum Energiesparen können sich die Menschen zum Beispiel bei den Mietervereinen holen. Der Mieterbund in Schwerin biete einmal im Monat für jedermann Heizenergie-Sprechstunden an, sagte Geschäftsführerin Ute Schumacher. "Der Flur ist bei uns dann immer voll." Anhand eines "Heiz- und Betriebskostenspiegels" könnten Mieter zudem ihre eigenen Kosten vergleichen. Das sei ein Transparenz- Instrument, sagte Schumacher.