Magazin: Sieben weitere EnBW-Kraftwerksblöcke defizitär
Stand: 22.07.2013
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Karlsruhe - Der Energieversorger EnBW denkt laut einem Bericht über weitere Kraftwerksstilllegungen nach. Die "Wirtschaftswoche" schreibt, der drittgrößte deutsche Stromkonzern habe zusätzlich sieben Anlagen, die "mit Verlust arbeiten". Dies sei eine "unerträgliche Situation", zitierte das Blatt einen EnBW-Aufsichtsrat.
Demnach soll "eine mittlere dreistellige Zahl" an Arbeitsplätzen gefährdet sein. Ein EnBW-Sprecher wies den Bericht am Samstag zurück. "Es gibt keine weiteren Entscheidungen", betonte er. Klar sei aber, dass alle Standorte und Blöcke betrachtet würden. "Das ist ein laufender Prozess."
Auch EnBW-Aufsichtsratschef Claus Dieter Hoffmann erklärte der Nachrichtenagentur dpa auf Anfrage: "Hinsichtlich weiterer Kraftwerksstilllegungen gibt es keinerlei Aufsichtsratsbeschlüsse." Prinzipiell stehe jedoch außer Frage, dass die "massive Überförderung erneuerbarer Energien zu einem dramatischen Druck auf den Strompreismarkt führt". Dies gefährde den Bestand vieler konventioneller Anlagen in Deutschland und damit mittelfristig die Sicherheit der Versorgung. "Ohne Zweifel ist hier die Politik gefordert, um die erneuerbaren Energien nun mit zügigen Schritten an den Markt heranzuführen", meinte Hoffmann.
Der Karlsruher Stromversorger hatte Anfang Juli bekanntgegeben, dass er an den Standorten Marbach und Walheim (Kreis Ludwigsburg) vier konventionelle Kraftwerksblöcke dauerhaft abschalten will. Bei der Bundesnetzagentur sei auch beantragt worden, den Karlsruher Gasblock RDK 4 vorübergehend einzumotten. Die EnBW begründete dies damit, dass wegen des Ausbaus der erneuerbaren Energien zahlreiche fossile Anlagen unter hohem wirtschaftlichem Druck stehen. Dies führe zu drastisch sinkenden Erträgen.