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Laufen deutsche AKW mit russischen Atombomben?

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Karlsruhe - Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" werden zahlreiche Atomkraftwerke in Deutschland mit Uran aus russischen Atomwaffen betrieben. Die EnBW streitet diesen Vorwurf ab. Doch woher das Uran genau stammt, weiß auch EnBW-Chef Villis nicht.

Der bundesweit drittgrößte Energiekonzern EnBW hat nach eigenen Angaben kein Uran aus russischen Atomwaffen in seinen Kernkraftwerken verwendet. Vorstandschef Hans-Peter Villis sagte der Nachrichtenagentur dpa in Karlsruhe, die EnBW setze seit etwa zehn Jahren Brennelemente ein, die mit russischem Uran angereichert sind. Das Uran stamme zwar aus Militärbeständen. Woher genau, könne man den Verträgen aber nicht entnehmen. "Klar ist nur, dass es kein Waffen-Uran ist. Wir haben kein Waffen-Uran in einem Südwest-Kraftwerk verarbeitet", betonte Villis. Das Uran könne zum Beispiel auch von einem atomgetriebenen Eisbrecher-Schiff des russischen Militärs stammen.

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte am Wochenende berichtet, dass in Deutschlands Atomkraftwerken bis heute in großem Stil Strom mit Uran aus russischen Atomwaffen produziert werde. Es gehe um mindestens 100 Tonnen militärisches Uran, nachdem Russland 2002 darum gebeten habe, bei der Entsorgung hochangereicherten Urans und strahlenden Plutoniums aus Atombomben oder U-Booten zu helfen. Der Einsatz des russischen Urans sei von der europäischen Atombehörde ESA genehmigt worden, betonte EnBW-Chef Villis. Plutonium aus Russland sei nicht zum Einsatz gekommen.