Land Berlin wechselt zu Ökostromanbieter LichtBlick
Stand: 21.04.2004
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Berlin (dpa/bb) - Das Land Berlin hat den Stromvertrag mit der Bewag nicht mehr verlängert und in einer europaweiten Ausschreibung den Energiebezug an zwei neue Anbieter vergeben. Die zur belgischen Electrabel gehörende Electrabel Deutschland AG und Lichtblick (Hamburg) setzten sich gegen 19 Mitbewerber durch und werden den Strom 2005 und 2006 liefern, teilte die Finanzverwaltung am Mittwoch mit. Dabei sei Bedingung gewesen, dass kein Strom aus Kernkraftwerken geliefert und die Herkunft des Stroms offen gelegt wird.
Die Lieferung von jährlich über 900 Gigawattstunden für Verwaltung, Schulen und Strassenbeleuchtung sei in acht einzelne Losen ausgeschrieben worden, um auch kleineren Anbietern eine Chance zu eröffnen, sagte Kolbeck. Bei fünf Losen erhielt die Electrabel Deutschland AG den Zuschlag, bei drei Losen die Lichtblick.
Der Ökostromanbieter Lichtblick liefere 100 Prozent regenerativ erzeugten Strom aus Wasserkraftwerken. Die Einhaltung dieser Zusage werde vom TÜV überprüft. Electrabel werde 300 Gigawattstunden aus gasgefeuerten aus Anlagen der Kraftwerksgesellschaft Gera liefern und die restliche Menge auf dem Grosshandelsmarkt zukaufen. Die Lieferung von Atomstrom ist dabei ausgeschlossen.
Die zum schwedischen Vattenfallkonzern gehörende Bewag verliert ihren ältesten und grössten Kunden. Nach einem Bericht der "Berliner Morgenpost" (Donnerstag) äusserte sich Bewag-Sprecher Olaf Weidner betroffen, einen der grössten Kunden verloren zu haben. Er habe jedoch eingeräumt, dass es ein fairer Wettbewerb war. Einen Arbeitsplatzabbau in Folge des verlorenen Stromvertrages soll es bei der Bewag laut Weidner nicht geben.