Künast: Vattenfall Lizenz als Atomkraftwerk-Betreiber entziehen
Stand: 06.07.2007
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Berlin (dpa) - Nach den Zwischenfällen im Atomkraftwerk Krümmel mit Auswirkungen auf den Reaktor hat Grünen-Fraktionschefin Renate Künast gefordert, dem Atomkraftwerksbetreiber Vattenfall die Lizenz zu entziehen. "Vattenfall hat die Öffentlichkeit nicht über das wirkliche Ausmaß des Zwischenfalls im AKW Krümmel informiert", sagte Künast der "Berliner Zeitung" (Freitag). Dieses grobe Fehlverhalten scheine mehr die Regel als die Ausnahme zu sein. Die Atomaufsicht müsse umgehend die Konsequenzen ziehen.
Die für die Reaktorsicherheit zuständige schleswig-holsteinische Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) hatte den Betreiber Vattenfall am Donnerstag massiv für dessen Informationspolitik kritisiert. So habe der Konzern keine Pressemitteilung über die Folgen der Reaktorschnellabschaltungen am Donnerstag voriger Woche in Krümmel und Brunsbüttel herausgegeben. Ihr Haus hatte erst am Dienstag mitgeteilt, dass es bei der Schnellabschaltung des Reaktors in Krümmel bei Hamburg nach einem Transformatorenbrand auch Zwischenfälle am Kühlwassersystem gab. Dabei waren Druck und Pegelstand des Kühlwassers im Reaktordruckbehälter gesunken.
Vattenfall wies die Vorwürfe der Ministerin zurück. "Wir haben von Anfang an eine aktive und offene Kommunikation zu den Zwischenfällen in Krümmel betrieben", sagte Bruno Thomauske, Geschäftsführer von Vattenfall Europe Nuclear Energy. Die Sicherheit war nach früheren Angaben Vattenfalls nicht gefährdet.