Kühlschrank-"Abwrackprämie" fördert Austausch von Stromfressern
Stand: 03.04.2014
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Berlin - Mit einer "Abwrackprämie" von 150 Euro werden finanzschwache Haushalte künftig zum Austausch stromfressender Kühlschränke ermuntert. Diese Pläne präsentierte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) am Mittwoch in Berlin. "Wir tun effektiv etwas für den Klimaschutz, und gleichzeitig helfen wir Haushalten mit geringem Einkommen", erklärte die Ministerin.
Der alte Kühlschrank muss mindestens zehn Jahre alt sein und durch ein Gerät der besonders energiesparenden Effizienzklasse A+++ ersetzt werden. Der Zuschuss von 150 Euro, der den Preis des neuen Geräts knapp zur Hälfte abdecken soll, fließt allerdings nur dann, wenn der alte Kühlschrank fachgerecht entsorgt wird, wie Hendricks betonte: "Es hilft dem Klima nicht, wenn man den alten Kühlschrank dann in den Keller stellt für das Bier."
Projekt "Stromspar-Checks" berät beim Thema Energiesparen
Das "Kühlgeräte-Tauschprogramm" ergänzt die vom Ministerium geförderten "Stromspar-Checks". Bei diesem Projekt beraten die Caritas und der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen schon seit 2008 die Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld beim Energiesparen. Durch den neuen Zuschuss von 150 Euro soll nun innerhalb von zwei Jahren der Austausch von 16 000 alten Kühlschränken gefördert werden.
Neuer Kühlschrank spart jährlich 100 Euro
Der Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes, Georg Cremer, betonte: "150 Euro sind sehr viel Geld für einen Haushalt, der von Hartz IV leben muss." Ein A+++-Kühlschrank kostet zwar deutlich mehr als 300 Euro, aber er senkt nach Berechnungen des Umweltministeriums die jährlichen Stromkosten eines Durchschnitts-Haushalts um etwa 100 Euro. "Enorm alte Kühlschränke fressen enorm viel Strom", sagte Cremer. Hendricks räumte allerdings ein, im Verhältnis zur Zahl der bedürftigen Haushalte seien die 16 000 Gutscheine eine überschaubare Menge. "Ich weiß, dass man damit das Klima nicht rettet."