Kritische Stimmen zur Nuon-Übernahme durch Vattenfall
Stand: 24.02.2009
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Berlin - Der Vorsitzende der deutschen Monopolkommission, Justus Haucap, hat den geplanten Zusammenschluss von Nuon und Vattenfall kritisiert. "Es ist nicht unbedenklich, wenn in den Marktgebieten Berlin und Hamburg einer der wichtigsten Wettbewerber des Platzhirschen Vattenfall wegfällt", sagte Haucap der Tageszeitung "Die Welt" (Dienstagausgabe). Noch gebe es keinen deutschlandweiten Strommarkt im Endkundengeschäft. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Aufsichtsbehörden gewisse Bauchschmerzen durch die neue Situation bekommen werden und sich genau ansehen, was zusammengeschlossen werden soll."
Dabei sieht Haucap die Schwierigkeiten nicht allein im Endkundengeschäft. Auch auf der Erzeugerseite gibt es nach Ansicht des Chefs der deutschen Monopolkommission durch die Fusion neue Probleme. Erst vor kurzem hatte RWE angekündigt, den holländischen Versorger Essent zu übernehmen, und Branchenprimus E.ON hatte im Zuge des Endesa-Geschäfts in Spanien, Italien und Frankreich zugekauft. "Wenn nun international die Stromproduzenten konsolidieren, werden wir in ganz Europa nur noch wenige Erzeuger haben", warnte Haucap.
Auch der Energieexperte des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), Holger Krawinkel, sieht die Übernahme von Nuon durch Vattenfall kritisch: "Nuon war in Berlin und Hamburg ein Auffangbecken für unzufriedene Vattenfall-Kunden das ist jetzt natürlich weg."
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