Kritik an Merkel: Energiewende wird vernachlässigt
Stand: 02.11.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Mainz - Bei der Vorstellung des rheinland-pfälzischen Energieberichts kritisierte Energieministerin Eveline Lemke (Grüne) Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Energiewende habe viele handwerkliche Fehler und rücke angesichts zu vieler anderer Probleme in den Hintergrund.
Handwerksbetriebe und Privatpersonen warteten auf Impulse zur Gebäudesanierung. Deshalb sei die Sanierungsquote - der Anteil der jährlich sanierten Häuser - in Rheinland-Pfalz unter 0,5 Prozent gerutscht. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe so viele andere Probleme zu bewältigen, dass sie bei der Energiewende "einfach mal in den Ruhestand gegangen" sei, sagte Lemke.
Anteil der erneuerbaren Energien lag bei 25,3 Prozent
Bei der Umstellung auf erneuerbare Energien ist das Land laut Energiebericht dagegen auf einem guten Weg. Durch die Wirtschaftskrise ist die Menge des in Rheinland-Pfalz erzeugten Stroms demnach von 2008 auf 2009 von 15,9 Milliarden auf 15,4 Milliarden Kilowattstunden gesunken. Der Rückgang sei aber nur auf das Minus von 4,6 Prozent bei den nicht erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen, sagte Lemke. Die Erneuerbaren hätten dagegen im selben Zeitraum um 3,3 Prozent zugelegt.
Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung im Land betrug den Angaben zufolge 2009 mehr als ein Viertel und damit deutlich mehr als im Bund (16 Prozent). Der Enenergieverbrauch ging von 2008 auf 2009 um 7,2 Prozent zurück, Kohlenstoffdioxid-Emissionen nahmen um 0,3 Tonnen pro Einwohner ab. Auch dies sei auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen, sagte Lemke. SPD und Grüne wollen den Strombedarf in Rheinland-Pfalz ab 2030 komplett im Land selbst produzieren und zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien abdecken.