Kritik an geplanter Offshore-Umlage
Stand: 18.05.2012
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Düsseldorf - Erst prescht Wirtschaftsminister Rösler mit einer Umlage zur Förderung von Windenergie vor, dann fordert er, dass Strom bezahlbar bleiben müsse. Nicht nur Kritiker fragen sich, was Rösler nun eigentlich will. Die Kritik an der zusätzlich geplanten Offshore-Umlage wächst.
Die geplante Umlage für Offshore-Windkraft weckt die Angst vor steigenden Strompreisen. "Bevor man sich für eine Umlage entscheidet, sollte man sich über die Gesamtkosten klar werden, die auf die Verbraucher zukommen. Sonst wird das ein Fass ohne Boden", sagte Holger Krawinkel, Energieexperte beim Bundesverband der Verbraucherzentralen, dem "Handelsblatt".
Auch in der Industrie stoßen die Pläne auf Vorbehalte: "Durch die geplante Umlage für die Offshore-Anbindung steigen die Kosten der Energiewende weiter. Leider fürchten wir, dass dies nicht der letzte Aufschlag auf den Strompreis bleibt", sagte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, dem Blatt.
Damit die Bundesregierung ihre Ziele beim Ausbau der Windkraft auf hoher See erreichen kann, will Rösler den Betreibern von Windparks und Netzen finanziell entgegenkommen: Wenn sich die Netzanbindung eines Windparks verzögert oder die Verbindung ausfällt, soll der Windpark-Betreiber ab dem 15. Tag der Störung Schadensersatz in Höhe von 80 Prozent der Einspeisevergütung erhalten, die er bekäme, wenn er seinen Strom ins Netz einspeisen könnte. Die Zusatzkosten sollen durch eine Offshore-Umlage auf alle Stromverbraucher umgelegt werden. So steht es in einem Verordnungsentwurf aus Röslers Haus.