Kraftwerk-Parks der Stadtwerke kommen unter Druck
Stand: 06.09.2013
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Berlin - Die Stadtwerke in Deutschland verdienen mit ihren Kraftwerken immer weniger Geld. Der Rückgang der Anlageninvestitionen im vergangenen Jahr um mehr als ein Viertel mache deutlich, wie schwierig die Lage sei, teilte der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) am Donnerstag in Berlin mit. Bestehende Kraftwerke seien unwirtschaftlich - damit fehlten Ertragserwartungen für neue Anlagen, erklärte VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck.
Derzeit stecken alle konventionellen Stromerzeuger wegen des drastischen Verfalls der Großhandelspreise für Strom im Zuge des Ausbaus der erneuerbaren Energien in Schwierigkeiten. Zu deren Ausgleich brauche man auf lange Sicht flexible Anlagen wie Gaskraftwerke, hieß es beim VKU weiter.
Trotz aller Probleme hätten die Stadtwerke 2012 ihre Erzeugungsparks noch einmal leicht um 3,6 Prozent auf rund 20.400 Megawatt erweitert. Der größte Anteil entfiel dabei auf Anlagen der Kraft-Wärme-Koppelung mit 43 Prozent, die Erneuerbaren kamen auf 11,4 Prozent. Allerdings habe der überproportionale Ausbau von Wind- und Sonnenstrom dazu geführt, dass der Marktanteil der Stadtwerke - gemessen an der installierten Netto-Nennleistung - leicht rückläufig war. Die Stadtwerke hätten weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Energiewende geliefert, resümierte Reck. "Ihre Stärke liegt in der verlässlichen Bereitstellung von Versorgungssicherheit."
Dabei setzen die kommunalen Unternehmen vor allem auf Kraft-Wärme-Koppelung und auf Gas als Brückentechnologie. Diese Anlagen produzierten den Strom, der für den Ausgleich der schwankenden Einspeisung der erneuerbaren Energien notwendig sei. Zugleich forderte Reck ein Anreizsystem: weg von der ökologisch nachteiligen Steinkohle und Braunkohle, hin zu hochflexiblen Gaskraftwerken.