Kontrollausschuss kritisiert Information zu Frankreichs Atomanlagen
Stand: 24.09.2008
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Paris (AFP) - Nach der Pannenserie in der französischen Atomanlage Tricastin hat ein von der Regierung beauftragter Kontrollausschuss eine unzureichende Information der Bürger über die Nuklearstandorte im ganzen Land kritisiert. Es gebe Defizite bei den öffentlich zugänglichen Informationen über Lager für radioaktive Abfälle und bei der Überwachung der möglichen Verseuchung des Grundwassers um Atomanlagen, teilte das Hohe Komitee für Transparenz und Information über die Nuklearsicherheit (HCTISN) am Dienstagabend in Paris mit. Obgleich es solche Informationen gebe, seien sie "verstreut, uneinheitlich und schwer für die Öffentlichkeit zugänglich".
Tricastin ist die größte Atomanlage der Welt. Auf ihrem 600 Hektar großen Gelände im Süden Frankreichs sind sowohl Kernkraftwerke und Forschungseinrichtungen als auch Betriebe zur Abfallbeseitigung untergebracht. Anfang Juli gelangten dort in einem Betrieb zur Reinigung radioaktiv verstrahlter Materialien sechs Kubikmeter uranhaltige Flüssigkeit in die Umwelt. Bei dem letzten Vorfall Anfang September verkeilte sich in einem Reaktor ein Brennelementebehälter, woraufhin der Stromkonzern EDF die betroffene Anlage stilllegen musste
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