Konsortium reicht Übernahmeantrag für Thüga ein
Stand: 12.08.2009
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Bonn/Düsseldorf - Das kommunale Konsortium Integra hat beim Bundeskartellamt einen Antrag zur Übernahme der E.ON-Stadtwerke-Holding Thüga eingereicht. Nach Angaben einer Behördensprecherin vom Mittwoch will Integra, an dem die Frankfurter Mainova, die Stadtwerke Hannover und die Nürnberger N-ergie sowie eine Gruppe von rund 40 kleinen Stadtwerken um den Freiburger Regionalversorger Badenova beteiligt sind, die Thüga AG vollständig übernehmen. Medienberichten zufolge bietet das Konsortium drei Milliarden Euro. Der E.ON-Aufsichtsrat gab den Berichten zufolge in seiner Sitzung am Dienstag grünes Licht für den Verkauf.
Die Transaktion beinhaltet allerdings nicht die E.ON-Beteiligungen an der Gasag Berliner Gaswerke AG (37 Prozent), an der HEAG Südhessische Energie AG (40 Prozent), an den Stadtwerken Duisburg (20 Prozent) sowie an den Stadtwerken Karlsruhe (10 Prozent), wie E.ON am Mittwoch mitteilte. Diese sollen zunächst an die Gastochter E.ON Ruhrgas übertragen werden und anschließend separat veräußert werden. Für die verkleinerte Thüga wurde ein Bar-Kaufpreis von 2,9 Milliarden Euro vereinbart. Der Verkauf muss nun noch vom Bundeskartellamt genehmigt werden.
E.ON-Chef Wulf Bernotat will sich von Thüga seit längerem trennen. Er misst der Holding keinen strategischen Wert mehr bei. E.ON hat in der Stadtwerkeholding Thüga rund 110 Beteiligungen an Kommunalversorgern in 90 Städten gebündelt - zumeist allerdings Minderheitsanteile. E.ON will bis 2010 durch Beteiligungsverkäufe zehn Milliarden Euro einnehmen und so die durch die milliardenschweren Zukäufe im Ausland auf 47 Milliarden Euro angewachsenen Nettoschulden abbauen.