Kommunen interessieren sich für RWE-Tochter Süwag
Stand: 31.08.2011
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Frankfurt - Die Stadt Frankfurt und andere Kommunen aus der Region Rhein-Main warten auf ein Angebot des Energieriesen RWE für seine Vertriebs- und Netzfirma Süwag. "Ein grundsätzliches Interesse ist da, wir warten nun auf ein konkretes Angebot von RWE", erklärte ein Sprecher des Frankfurter Kämmerers Uwe Becker (CDU) am Mittwoch und bestätigte damit die bisherige Haltung der Stadt. Eine Aufsichtsratssitzung der Süwag am Dienstag habe keine neuen Erkenntnisse über die Absichten von RWE gebracht. Bisher hält Frankfurt 6 Prozent der Süwag-Anteile.
Frankfurt setze sich "ernsthaft" mit einem Kauf der RWE-Tochter auseinander. Ob es wirklich dazu komme, hänge auch davon ab, ob sich andere Kommunen aus der Region an der Übernahme beteiligen wollten.
Verschiedene Städte und Landkreise haben Medienberichten zufolge Interesse signalisiert. Die Kommunen genießen bei dem 77,6-Prozent-Paket von RWE, das am Markt auf einen Wert von etwa 800 Millionen Euro geschätzt wird, ein Vorkaufsrecht. Sie können aber auch ihre bisherigen Anteile verkaufen, was einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge etwa der Rheingau-Taunus-Kreis erwägt.
Erst wenn die Fakten auf dem Tisch seien, könnten die Kommunen darüber beraten, in welcher Konstellation eine Übernahme zu stemmen sei, sagte der Sprecher der Stadt Frankfurt. Die Verkaufsabsichten von RWE sind bisher nicht konkret. Das Unternehmen hat eine Ausweitung seines Verkaufsprogramms angekündigt und dabei auch ausgewählte deutsche Aktivitäten im Vertriebs- und Netzgeschäft mit auf die Liste der zu prüfenden Optionen gesetzt. Dem Vernehmen nach sind die Gespräche über die Süwag noch ganz am Anfang.
Verlockend wäre das Geschäft für die Städte und Gemeinden, da sie so ihre Position im deutschen Strommarkt verbessern könnten. Noch ist aber auch nicht klar, ob Frankfurt eine Vorreiterrolle in dem möglichen Übernahmeprozess einnehmen könnte. Dem Sprecher zufolge gibt es sowohl bei der CDU als auch bei der FDP Stimmen, die eine private Lösung bei der Süwag befürworten würden.