Klimaschutz in Asien: Deutschland ist dabei
Stand: 04.05.2016
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Frankfurt/Main - Zusammen mit der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) hat die Bundesregierung einen Fonds gegründet, der den Klimaschutz in der Region voranbringen soll. Die Bundesrepublik gibt eine Anschubfinanzierung von 30 Millionen US-Dollar (26 Mio Euro) für einen asiatischen Klimafonds (ACliFF), wie Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Montag in Frankfurt auf der 49. Jahrestagung der ADB sagte. "Wir laden alle Partner der ADB ein, bis zum Jahresende daraus 100 Millionen zu machen."
Der Fonds soll von 2017 an asiatische Länder finanziell dabei unterstützen, die Emissionen des Treibhausgases CO2 zu mindern und sich mit Klimarisikoversicherungen gegen Schäden wie Dürren, Wirbelstürme oder Überschwemmungen abzusichern.
Mehr Engagement von Privaten gefordert
Müller forderte zugleich mehr Engagement privater Investoren im Kampf gegen Armut und Klimawandel weltweit. Mit öffentlichen Geldern allein sei es nicht möglich, den globalen Herausforderungen zu begegnen und UN-Ziele wie Armutsbekämpfung und Klimaschutz zu erreichen. "Wir brauchen Privatinvestitionen und fairen Handel."
Trotz der Konjunkturabkühlung in China wird die Wirtschaft in der Region nach Einschätzung der ADB teilweise deutlich zulegen. Das Wachstum sei beispielsweise in Indien und Indonesien robust, sagte ADB-Präsident Takehiko Nakao. Für Indien erwartete das Institut zuletzt Wachstumsraten von 7,4 in diesem und 7,8 Prozent 2017. Für Asien insgesamt rechnet die ADB mit einem Plus von je 5,7 Prozent.
Alles blendend
Die Zukunftsaussichten Asiens seien "blendend", wenn Strukturreformen umgesetzt und in Infrastruktur investiert würden, sagte der ADB-Präsident. Man werde allerdings aufmerksam beobachten, ob es infolge von Zinserhöhungen in den USA zu Kapitalabflüssen aus Asien in großem Stil komme. Bisher seien die Aktien- und Devisenmärkte in vielen Ländern stabil. Die US-Notenbank Fed hatte im Dezember ihre jahrelange Nullzinspolitik beendet, weitere Zinserhöhungen könnten in diesem Jahr folgen. Für Investoren kann es daher lukrativer sein, Geld aus anderen Ländern abzuziehen und in den USA anzulegen.
Armut ist groß
Trotz des rasanten Wachstums müssen nach Angaben des deutschen Ministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 1,3 Milliarden Menschen in Asien mit weniger als zwei US-Dollar am Tag auskommen. Sie hätten keine Möglichkeiten, sich gegen die Folgen einer zum Teil dramatischen Klimaveränderung zu schützen.
Deutschland ist erstmals Gastgeber der viertägigen Veranstaltung mit bis zu 4000 Teilnehmern aus Asien, Europa, den USA und Kanada. Im Mittelpunkt steht die Wirtschafts- und Finanzkooperation zwischen Asien und Europa. Es geht unter anderem um erneuerbare Energien, Klimawandel und berufliche Bildung. Deutschland ist Gründungsmitglied der ADB mit insgesamt 67 Mitgliedsstaaten. Ziel der Entwicklungsbank ist es, die Armut in Asien und im Pazifikraum zu bekämpfen.