Klima-Institut: Strompreisanstieg um 25 Euro wegen Atomausstieg
Stand: 26.05.2011
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Düsseldorf/Bonn - Wenn Deutschland zügig aus der Atomkraft aussteigt, kommen auf einen Durchschnittshaushalt maximal 25 Euro an zusätzlichen Stromkostenen pro Jahr zu. Das ist das Ergebnis einer Berechnung des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie für das nordrhein-westfälische Klimaschutzministerium. Ein beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien könne längerfristig sogar zu niedrigeren Strompreisen führen, wie Klimaschutzminister Johannes Remmel (Grüne) am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte.
Die Wissenschaftler empfehlen vor allem einkommensschwachen Haushalten und energieintensiven Industrien, Mehrkosten durch stärkeres Stromsparen auszugleichen. Ihren Berechnungen zufolge wird ein beschleunigter Atomausstieg auch mittelfristig maximal zu einem Anstieg der Großhandelsstrompreise um 0,5 bis 1 Cent pro Kilowattstunde führen.
Die wissenschaftliche Analyse zeige, dass bislang teilweise undifferenziert ermittelte oder völlig aus der Luft gegriffene Zahlen durch die Diskussionen schwirrten, sagte Remmel. Der Grüne kündigte an, sich bei der Umweltministerkonferenz an diesem Donnerstag und Freitag in Wernigerode im Harz "für den schnellstmöglichen Umstieg auf die erneuerbaren Energien" einzusetzen. Die Zielmarken von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) reichten nicht aus.
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