Kernaussagen des UN-Klimareports 2007
Stand: 15.11.2007
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Valencia (dpa) - Der Weltklimarat hat in diesem Jahr so eindringlich wie nie zuvor vor der menschengemachten Erderwärmung gewarnt. Seine Ergebnisse präsentierte er im Laufe des Jahres in drei Teilen - in Paris, Brüssel und Bangkok - auf insgesamt 15 000 Seiten. Im spanischen Valencia wird in dieser Woche eine Zusammenfassung des Reports auf wenigen Seiten verhandelt, die auch als Grundlage für die UN-Klimakonferenz auf Bali dienen soll. Neue wissenschaftliche Daten oder Erkenntnisse sind in Valencia nicht zu erwarten, es wird vielmehr um Formulierungen gerungen. Zur Präsentation an diesem Samstag wird auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erwartet.
- Die Erderwärmung ist nicht mehr aufzuhalten, selbst im günstigsten Fall steigt sie weiterhin an: Die Durchschnittstemperatur der Jahre 2090 bis 2099 wird je nach Szenario und politischer Entwicklung beim Klimaschutz um 1,1 bis 6,4 Grad Celsius höher liegen als im Durchschnitt der Jahre 1980 bis 1999.
- Rund 20 bis 30 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten könnten aussterben, wenn die weltweite Durchschnittstemperatur um mehr als 1,5 bis 2,5 Grad Celsius steigt.
- Der Meeresspiegel wird je nach nach Rechenmodell und künftigem Treibhausgasausstoß um 18 bis 59 Zentimeter steigen.
- Überschwemmungen durch den steigenden Meeresspiegel bedrohen bis zum Jahr 2080 voraussichtlich viele Millionen Menschen zusätzlich.
- Um die Erderwärmung im erträglichen Bereich von 2 bis 2,4 Grad Celsius zu halten, müssen die weltweiten Kohlendioxidemissionen bis zur Mitte des Jahrhunderts um 50 bis 85 Prozent sinken - verglichen mit den Werten aus dem Jahr 2000.
- In moderaten Klimazonen könnten die Klimaänderungen auch einige Gesundheitsvorteile bringen, etwa weniger Kältetote. Insgesamt werden jedoch die Vorteile durch die nachteiligen Gesundheitsfolgen der steigenden Temperaturen aufgehoben. Dazu zählen die Zunahme von Mangelernährung und Folgekrankheiten sowie zunehmende Todesfälle, Krankheiten und Verletzungen durch Hitzewellen, Überschwemmungen, Stürme und Dürren.
- Der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre ist seit 1750 bereits um mehr als ein Drittel gestiegen. Die Temperatur stieg seit Mitte des 19. Jahrhunderts weltweit um 0,74 Grad Celsius.
- Der Report schlägt zudem konkrete Änderungen zum Klimaschutz in folgenden Feldern vor: Energieversorgung, Verkehr, Gebäude, Industrie, Landwirtschaft, Wälder und Abfall.