Kartellamt: Energiewende stärkt zunächst Macht der großen Vier
Stand: 09.06.2011
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Berlin - Die Energiewende wird nach Meinung des Bundeskartellamtes zunächst die großen Stromproduzenten stärken. "Wir glauben, dass ganz kurzfristig die Marktmacht der großen Vier zunächst einmal ansteigen wird", erklärte Präsident Andreas Mundt am Donnerstag im Deutschlandfunk. Sollte es zu Stromengpässen in der zweiten Hälfte des Jahres kommen, müsse die Bundesnetzagentur für Stabilität sorgen.
Mundt erklärte: "Mittel- bis langfristig haben wir natürlich eine bessere Perspektive für den Wettbewerb." Es werde "eine gewisse Kapazität" vom Markt genommen. "Und diese Kapazität steht für neue Anbieter zur Verfügung - seien es Stadtwerke, seien es sonstige neue Anbieter." Wettbewerb erwarte er auch bei den erneuerbaren Energien, bei denen die Stromproduktion dezentral organisiert ist.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gibt heute im Bundestag eine Regierungserklärung zum stufenweisen Atomausstieg ab. An den Plänen der schwarz-gelben Koalition kritisierte Mundt, dass dort die Wörter Markt oder Marktwirtschaft relativ selten erwähnt würden. "Da hätte man sich vielleicht an der einen oder anderen Stelle schon etwas mehr gewünscht, insbesondere wenn es um die Frage der erneuerbaren Energien geht und die Frage, wie wir diese Form der Stromerzeugung näher an den Markt heranführen."