Kartellamt beendet Untersuchung des Stromhandels noch 2010
Stand: 17.11.2010
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Berlin - Laut einem Bericht des Branchendienstes energate wird die Sektoruntersuchung des Bundeskartellamts zum Stromgroßhandel noch in diesem Jahr abgeschlossen. Die Ergebnisse sollen im Januar 2011 veröffentlicht werden.
Der Bericht bezieht sich auf die Aussagen von Felix Engelsing, dem Vorsitzenden der 10. Beschlussabteilung der Behörde, auf einer BNE-Fachtagung in Berlin. Engelsing führte aus, dass bei der Stromerzeugung in Deutschland von einem Oligopol der vier großen Konzerne E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW gesprochen werden könne. Die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke verstärke die Marktmacht der vier Stromkonzerne, sie hätte jedoch gleichzeitig einen preisdämpfenden Effekt. Weiterhin mahnte Engelsing eine Reform des Vergütungsmodells für Strom aus Erneuerbaren Energien an.
Die Sektoruntersuchung des Stromgroßhandels durch das Bundeskartellamt hat im März 2009 begonnen. Anlass dafür waren die stetig steigenden Strompreise in Deutschland und eine Vielzahl von Bürgerbeschwerden. Da kein ausreichender Anfangsverdacht für die Eröffnung konkreter Missbrauchsverfahren gegeben war, untersucht die Behörde fast den gesamten Großhandel auf Preismanipulationen durch physische oder finanzielle Zurückhaltung von Stromerzeugungskapazitäten.