Jeder fünfte Bauherr nutzt Wärmepumpe - Gasabsatz stark gesunken
Stand: 17.07.2009
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Hamburg - Immer mehr Bauherren in Deutschland entscheiden sich für eine Wärmepumpe, um ihre Wohnung zu heizen. Die "Financial Times" berichtete am Freitag unter Berufung auf noch unveröffentlichte Daten des Statistischen Bundesamtes, dass jeder fünfte Bauherr inzwischen auf diese Technik setze. Wärmepumpen nutzen Wärme aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Luft, um sie für Heizung und Warmwasser einzusetzen.
Der Marktanteil von Gas zum Heizen von Neubauwohnungen ist dem Bericht zufolge dagegen im vergangenen Jahr auf 58,4 Prozent gesunken. Dies sei der niedrigste Stand seit mehr als zehn Jahren. 2004 habe dieser Anteil noch bei 75 Prozent gelegen. Öl spiele beim Heizen von Neubauten kaum noch eine Rolle.
Wichtige Ursache für die Entwicklung sind laut Bericht die staatlichen Förderprogramme. Daneben machten sich viele Verbraucher Sorgen, ob die Gasversorgung in Deutschland auch sicher ist. Rund 37 Prozent der deutschen Gasimporte kommen aus Russland.
Die Skepsis der Normalverbraucher trifft die Gasbranche hart. Private Haushalte und Kleingewerbe machen zusammen 41 Prozent des Gesamtabsatzes aus. "Der Wettbewerb im Wärmemarkt ist deutlich härter geworden", sagte Hildegard Müller, Chefin des Energieversorgerverbands BDEW, der Zeitung. Parallel zu den Verlusten bei Heizungen sinkt aufgrund der Rezession der Gasverbrauch in der Industrie. Im ersten Quartal 2009 schrumpfte der Erdgasabsatz in Deutschland um sieben Prozent, doppelt so stark wie der Energieverbrauch insgesamt. Das Niveau von 2008 werde erst in drei oder vier Jahren wieder erreicht, sagte Jörg Spicker, der Chef des Gashändlerverbands Efet Deutschland, dem Blatt.