Japan hat die umweltfreundlichsten Autos
Stand: 17.08.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Berlin - Laut der aktuellen Auto-Umweltliste schaden japanische Autos mit Hybrid-Motoren der Umwelt derzeit am wenigsten, deutsche Modelle schneiden hingegen schwach ab. Zu diesem Ergebnis kommt der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD). Die ersten vier Plätze des Rankings belegen demnach Fahrzeuge des Toyota-Konzerns, gefolgt von zwei Honda-Modellen. Bestes deutsches Auto ist ein besonders sparsamer VW Polo auf Platz sieben.
"Wir würden uns in der Top-Ten-Liste wieder etwas mehr Konkurrenz wünschen - gerade auch von deutschen Herstellern", sagte der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Gerd Lottsiepen. Viel zu lange hätten die heimischen Anbieter auf schwere Oberklasse-Karossen gesetzt und etwa die Hybrid-Technologie aus kombiniertem Benzin- und Stromantrieb vernachlässigt. Das rächt sich nun in der Aufstellung: Nur zwei der besten sieben Modelle - darunter der VW Polo - fahren ausschließlich mit Verbrennungsmotor.
Öko-Label für Autos ist "Grünfärberei"
In die Bewertung der 385 untersuchten Modelle flossen laut VCD neben den CO2-Emissionen auch Lärm, Schadstoffe und Belastungen für die Natur ein. In diesem Zusammenhang kritisierte Lottsiepen auch das ab Dezember gesetzlich vorgeschriebene Öko-Label, das den Spritverbrauch von Neuwagen auf einen Blick kenntlich machen soll. Grundsätzlich sei das Ampelsystem, wie es von Elektrogeräten bekannt sei, "ganz gut". So wie es nun beschlossen wurde, sei es aber "Grünfärberei, vor allem für schwere deutsche Autos".
Testsieger wurde Toyota Lexus
Testsieger des VCD-Vergleichs wurde in diesem Jahr das Hybrid-Modell CT200h der Toyota-Luxusmarke Lexus, das auch die Wertung in der Kompaktklasse anführt. Zum umweltfreundlichsten Familienwagen kürte der Verkehrsclub mit dem Toyota Prius ebenfalls ein Hybridauto, unter den Siebensitzern schnitt der Volkswagen Touran mit Erdgasantrieb und Direktschaltgetriebe am besten ab. Der Wagen mit dem absolut geringsten CO2-Ausstoß war erneut der Smart Fortwo aus dem Daimler-Konzern, dicht gefolgt vom Lexus und dem VW Polo.
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