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Intelligente Zähler & Netze: Wie sicher sind meine Daten?

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

München/Berlin - Sogenannte Smart Meter sollen dazu beitragen, den Stromverbrauch in privaten Haushalten intelligent zu steuern. Doch ist die Übertragung der Kundendaten vor Missbrauch geschützt? Nach Meinung von Experten muss dieser Aspekt zukünftig stärker Berücksichtigung finden. "Der gläserne Energiebürger bringt ganz neue Herausforderungen an die Datensicherheit mit sich", erklärt Professorin Claudia Eckert von der Technischen Universität München der Deutschen Presse-Agentur.

Das Netz der Zukunft sieht so aus: Häuser melden automatisch ihren Strombedarf, Gaskraftwerke und Windparks sind miteinander vernetzt, um bei jedem Wetter genau die notwendige Strom liefern zu können. Und Elektroautos können über Nacht überschüssigen Strom speichern und bei Bedarf wieder abgeben. In den Häusern sorgen derweil intelligente Zähler dafür, dass Geräte nicht unnötig Strom verbrauchen.

Doch ist das digitale Netz auch sicher vor Missbrauch? Eckert hat in München den Lehrstuhl für Sicherheit in der Informationstechnik inne und soll dafür sorgen, dass es beim Aufbau der neuen Energiestruktur nicht zu fatalen Fehlern kommt. "Wir reden über eine völlig neue Informations- und Kommunikationsstruktur, um überhaupt diese neuen Energiestrukturen zu überwachen und zu kontrollieren."

Ein Problem sei, wie man im digitalen Zeitalter die Versorgungssicherheit sicherstellen könne, sagte Eckert. Etwa ob das System den jeweiligen Energiebedarf richtig aussteuert. Früher abgeschottete Netzsysteme würden nun zur Vernetzung geöffnet. Es werde jetzt eine riesige Vernetzungsstruktur ausgerollt.

Zählerstände können manipuliert werden

"Das muss von Anfang an vernünftig durchdacht werden", betonte Eckert und verwies auf mahnende Lehrbeispiele. "Die digitalen Zähler, die schon auf dem Markt sind, hat man ein bisschen blauäugig gebaut." Daten, etwa des Energieverbrauchs seien zu wenig geschützt worden. In den Laboren würden Mitarbeiter gezielt diese sogenannten Smart Meter hacken, um Datenschutzprobleme aufzudecken. "So könnte man auf Kosten anderer Energie verbrauchen oder Zählerstände manipulieren."

Für die Zukunft gebe es eine Menge offener Fragen: Wie werden die Abrechnungen gemacht? Wie identifiziert man die Verbraucher? Wie hält man bei Besitzern von Solaranlagen missbrauchssicher fest, wer wann wie viel Energie einspeist und entsprechend bezahlt wird? Und wie kann man verhindern, dass beim Aufladen von Elektroautos Bewegungsprofile erstellt werden? In den Niederlanden sei das Konzept für ein intelligentes Netz eingestampft worden, weil die Daten nicht genug geschützt waren. "Da ist Geld ohne Ende verbrannt worden."