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Intelligente Stromzähler behalten den Stromverbrauch im Blick

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Frankfurt/Main - Intelligente Stromzähler sind seit Anfang 2010 sind nach dem Energiewirtschaftsgesetz in Neubauten und in Altbauten nach größeren Renovierungsarbeiten Pflicht. Der Einbau in anderen Gebäuden ist dagegen freiwillig. Häufig lohne er sich jedoch, erklärt Klaus Jung, Geschäftsführer des ZVEI-Fachverbands Installationsgeräte und -systeme in Frankfurt. "Intelligente Stromzähler, die nach und nach die mechanischen Ferraris-Stromzähler ersetzen, leisten in Bezug auf mögliche Energieeinsparungen mehr."

Der Stromkunde kann seinen Verbrauch ständig im Auge behalten und sein Verhalten dementsprechend ändern. Das böse Erwachen, wenn am Ende der jährlichen Abrechnungsphase die hohe Nachzahlung eintrifft, bleibe so erspart, erläutert Jung.

Stromverbrauch selbst kontrollieren

Der Kunde erhält regelmäßige Informationen über den tatsächlich verbrauchten Strom. Oftmals kann er sogar selbst den momentanen Verbrauch im Internet über ein Nutzerkonto beim Stromanbieter oder am Display des Gerätes checken. Damit lassen sich auch gerade laufende Gerät als Stromfresser ausfindig machen.

Nachdem die Verhaltensänderung anfänglich höhere Einsparungen zur Folge haben kann, pendele sich danach die Ersparnis bei etwa drei bis fünf Prozent ein, sagt Jan Witt, Geschäftsführer der Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung (HEA) in Berlin. "Intelligente Stromzähler können unterschiedliche zeitvariable Tarife erfassen." Somit kann etwa ein Teil des Stromverbrauchs in Zeiten verlagert werden, in denen günstigere Tarife gelten.

Viele moderne Haushaltsgeräte können bereits so programmiert werden, dass sie zur günstigen Zeit anspringen, an älteren Geräten lassen sich Module vorschalten. Bei herkömmlichen Zählern sei diese Funktion lediglich über mehrere Zähleinrichtungen in Kombination möglich. Allerdings seien diese tarifgeschalteten Tätigkeiten nicht immer alltagskompatibel, warnt die Stiftung Warentest in Berlin. Die Ersparnis etwa durch günstige Mondscheintarife sei "nicht gerade viel, wenn dafür die Nerven des Nachbarn durch den Nachtgang der Waschmaschine blank liegen".

Kombination mit Erneuerbaren Energien

Richtig lohnt sich der intelligente Zähler für die Erzeuger von erneuerbarer Energie: Die Geräte könnten etwa steuern, dass zuerst der durch eine Photovoltaik-Anlage produzierte Strom im Haushalt eingesetzt und nicht etwas dazugekauft werde, erläutert Jung. Überkapazitäten könnten etwa zum Erwärmen des Warmwasserspeichers dienen. Wenn danach noch selbst produzierter Strom da sei, werde dieser in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Der "smart meter", möglichst in Verbindung mit intelligenter Haustechnik, dokumentiere diese Vorgänge.

Die intelligenten Geräte sind aus Sicht von Datenschützern aber auch eine Gefahr: "Viele unserer Aktivitäten in Beruf, Familie und Freizeit sind technikgestützt und spiegeln sich gerätebezogen in einem nach Energieeinsatz und Nutzungszeit spezifizierten Verbrauchsprofil wider", heißt es etwa auf der Webseite des Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar. Durch die sekundengenaue Verbraucherfassung könnten in Echtzeit Lebensgewohnheiten ausspioniert werden, etwa wann morgens die Kaffeemaschine läuft oder wann die Bewohner im Urlaub sind.

Der Einbau intelligenter Stromzähler im Neubau oder der turnusmäßige Austausch durch den Messstellenbetreiber ist - in der Regel - kostenlos. Mehrkosten entstünden nur bei außerplanmäßigen Zählerwechseln, Zusatzdienstleistungen oder Zusatzprodukten auf Wunsch des Kunden, sagt Jan Witt.