Insgesamt 19.000 Stellen bei E.ON und RWE gefährdet
Stand: 19.12.2011
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Essen - Bei Deutschlands großen Energieversorgern E.ON und RWE sollen insgesamt bis zu 19.000 Arbeitsplätze abgebaut werden. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft forderte die Konzerne auf, beim Personalabbau auf Entlassungen zu verzichten.
Kraft erwarte, "dass strukturelle Veränderungen ohne betriebsbedingte Kündigungen erreicht werden", sagte Kraft der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". E.ON will weltweit bis zu 11 000 Arbeitsplätze einsparen, darunter mehr als 6000 in Deutschland. Bei RWE soll die Zahl der Mitarbeiter durch Verkäufe von Unternehmensteilen und durch Einsparungen um etwa 8000 sinken. Die Kraftwerkssparte RWE Power will in den nächsten fünf Jahren rund 1000 ihrer 17 000 Stellen abbauen. Dies soll möglichst sozialverträglich geschehen.
Kraft setze sich für den Bau neuer Kohle- und Gaskraftwerke ein. "Wir müssen für Preise sorgen, die für Bürger bezahlbar sind, und bei denen energieintensive Unternehmen wettbewerbsfähig produzieren können." Deshalb seien "noch viele Jahre möglichst effiziente Kohle- und Gaskraftwerke" nötig. In Nordrhein-Westfalen ist derzeit die Inbetriebnahme von zwei Kohlekraftwerken durch Gerichtsentscheidungen blockiert.
Die SPD-Politikerin kritisierte die Energiepolitik der Bundesregierung. Wegen des zögerlichen Vorgehens in Berlin fehlten der Wirtschaft sichere Planungsgrundlagen. Die Industrie stelle deshalb Investitionen zurück. "Das kann zu einer schleichenden Aushöhlung des Standorts führen."