Innogy setzt auf Wachstumsmarkt USA
Stand: 16.01.2018
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Essen - Die RWE-Ökostromtochter Innogy sieht sich auf gutem Kurs. Im vergangenen Jahr hat die Ökostromsparte das prognostizierte Ergebnis von rund 350 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern (Ebit) erreicht.
Im Dezember hatte Innogy seine Gewinnprognose für 2017 gekappt. Kurz darauf musste Vorstandschef Terium seinen Stuhl räumen. Der Innogy-Aufsichtsrat hatte unter anderem eine größere Kostendisziplin und eine fokussierte Wachstums- und Investitionsstrategie angemahnt. Die Ökostromsparte ist das kleinste der drei Geschäftsfeldern von Innogy, zu denen noch die Bereiche Netz und Vertrieb gehören.
In den kommenden drei Jahren plant Innogy bei den erneuerbaren Energien Investitionen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro. "Wir suchen uns konsequent neue Möglichkeiten für werthaltiges Wachstum", sagte das für die erneuerbaren Energien zuständige Vorstandsmitglied Hans Bünting. Insgesamt gibt es nach seinen Angaben bis zum Jahr 2020 Investitionsplanungen in Höhe von 10 Milliarden Euro. Davon entfalle etwa die Hälfte auf Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen sowie Netzkosten.
An den Planungen habe sich nach dem Abgang von Terium nichts geändert. "Die Strategie wurde nicht nur von Peter Terium entwickelt, sondern vom ganzen Vorstand", sagte Bünting. Zur Nachfolgersuche äußerte er sich nicht, das sei Aufgabe des Aufsichtsrats. Bis die Nachfolge für Terium gefunden ist, hat der bisherige Personalvorstand Uwe Tigges den Chefposten übernommen.
Beim Ausbau seiner Kapazitäten setzt Innogy stark auf das Ausland. Vor allem die Vereinigten Staaten seien "einer unserer bedeutendsten Wachstumsmärkte für erneuerbare Energien", sagte Bünting. Bereits Ende vergangenen Jahres hatte Innogy eine Vereinbarung zur Übernahme von Windkraftprojekten an Land mit 2 Gigawatt Gesamtkapazität in den USA geschlossen. Auch das Geschäft mit der Solarenergie solle ausgebaut werden. Projekte gebe es unter anderem in Kanada.
Aber auch in den europäischen Kernmärkten gebe es weiterhin Chancen für Wachstum. Dazu gehöre ein großes Windprojekt auf See in Großbritannien mit einem Investitionsvolumen von 2,2 Milliarden Euro.
Dafür suche Innogy aber Partner.
In Deutschland habe Innogy jetzt eine Kooperationsvereinbarung mit dem Regensburger Entwickler Primus geschlossen, der in Thüringen Windkraftprojekte von 400 Megawatt plane. Es handele sich um 23 Windparks, die sich in unterschiedlichen Entwicklungsphasen befinden. Bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien verfügt Innogy derzeit über eine Kapazität von 3,8 Gigawatt.