Initiative kritisiert geplantes Pumpspeicherkraftwerk Atdorf
Stand: 23.06.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Stuttgart - Die Pumpspeichertechnologie ist durch die beschlossene Energiewende in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Sie gilt als derzeit wichtigste Form der Speicherung von überschüssigem Strom. Die Schuchseewerk AG will nahe Bad Säckingen ein solches Pumpspeicherwerk bauen. Gegen diese Pläne formiert sich jedoch Widerstand. Die zentralen Kritikpunkte der Bürgerinitiative Atdorf:
- Das geplante Unterbecken für das Pumpspeicherkraftwerk liegt laut den Gegnern auf einer Erdbebenzone und stellt deshalb ein unkalkulierbares Risiko dar.
- Sie fürchten, dass durch den Bau Quellen und Brunnen in der Umgebung zum Versiegen gebracht oder geschädigt werden, darunter auch die Heilquellen von Bad Säckingen.
- Für das Pumpspeicherkraftwerk müssten zudem Wälder abgeholzt werden, die Sauerstoff produzieren und Kohlendioxid (CO2) binden. Das Kraftwerk seinerseits trage hingegen nicht zu einer Verbesserung der CO2-Bilanz bei.
- Nach Ansicht der Gegner würden Pumpspeicherkraftwerke zudem die Abhängigkeit von den vier großen Energiekonzernen zementieren. Sie befürworten eine dezentrale Stromversorgung, beispielsweise über Stadtwerke.
- Die Gegner des Pumpspeicherkraftwerks verweisen zudem darauf, dass erst ein belastbares Konzept für die Versorgung über regenerative Energiequellen erstellt werden müsse, bevor über die Art der Speicherung entschieden wird. Für die Speicherung von Windstrom seien andere Speicher nötig als bei Solarenergie oder der Nutzung von Biomasse.
- Zudem könne nicht transparent gemacht werden, ob Strom aus erneuerbaren Energien zum Hochpumpen des Wassers verwendet werde oder aus atomaren oder fossilen Brennstoffen.