Industriekunden lehnen sich gegen Strompreiserhöhungen auf
Stand: 12.01.2011
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Hannover - Angesichts der jüngsten Strompreiserhöhungen wächst nun auch bei Industriekunden zunehmend der Unmut über die weiterhin steigenden Energiekosten. 2011 kämen auf mittelständische Betriebe im Schnitt 8,6 Prozent höhere Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr zu. Dies teilte der Bundesverband der Energie-Abnehmer (VEA) am Mittwoch in Hannover mit. Darüber hinaus äußerte Geschäftsführer Volker Stuke auch Kritik an der Ökostrom-Umlage. Denn diese lasse die Kosten trotz relativ geringer Großhandelspreise für Strom "explodieren".
Nach einer Untersuchung des VEA liegen die Strompreise für den industriellen Mittelstand in Ostdeutschland im Schnitt mit 12,73 Cent pro Kilowattstunde deutlich über dem mittleren Preis im Westen (11,70 Cent). Grund seien die höheren Netzentgelte in den neuen Bundesländern. Am günstigsten ist Industriestrom derzeit in Darmstadt, Kiel und Frankfurt am Main. Besonders teuer ist die Versorgung dagegen in Schwerin, Leipzig und Teilen Sachsen-Anhalts.
Stuke forderte die Politik zu einer ausgewogenen Mischung der einzelnen Energieträger beim Übergang zu regenerativen Energien auf. Vor allem Subventionen, die in den Ausbau der Photovoltaik fließen und die Strompreise mittelfristig erhöhen, gefährdeten den aktuellen Wirtschaftsaufschwung. "Die Bundesregierung muss beim Umbau der Stromproduktion Augenmaß bewahren und die Stromkunden finanziell nicht übermäßig belasten", sagte der Verbandschef.