Industrie will Gespräche über Treibhausgas verlassen
Stand: 02.02.2004
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Hamburg/Berlin (dpa) - Die Industrie will dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" zufolge aus den Gesprächen mit der Bundesregierung um die Zuteilung von Treibhausgas-Zertifikaten (Emissionshandel) aussteigen. Hintergrund sei weniger die harte Position von Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne), der vor wenigen Tagen Eckdaten für den geplanten Emissionshandel vorgelegt hatte, als Wiedersprüche innerhalb der Wirtschaft. So würden die kohlegebundenen Konzerne RWE und Vattenfall jegliche Anreize zum Umstieg von Kohle auf Erdgas aus dem Zuteilungsplan tilgen wollen, schreibt das Magazin in der jüngsten Ausgabe.
Nach Trittins Vorstellungen sollen Industrie und Energieerzeuger verpflichtet werden, ihren Kohlendioxidausstoss pro Jahr um etwa 1,5 Prozent zu verringern. Bis 2012 sollen die Emissionen damit auf 480 Millionen Tonnen zurückgehen. 1998 waren es noch 508 Millionen Tonnen. Der Entwurf war auf scharfe Kritik der Wirtschaft gestossen. Auch innerhalb der rot-grünen Regierung werde das Papier "Gegenstand weiterer Beratungen" sein, sagte eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD).
Nachrichten zum Thema
- Bundestag diskutiert Erneuerbare Energien und Emissionshandel
- Nachteile für Ostfirmen Emissionsrechtehandel befürchtet
- Stahlindustrie erwartet juristischen Streit um Emissionshandel
- Zeitung: Starttermin für geplanten Emissionshandel gefährdet
- Trittin legt Eckdaten für Emissionshandel vor - Kritik vom BDI