Industrie und Gewerbe zahlen höchste Strompreise
Stand: 27.08.2009
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Essen - Unternehmen aus Industrie und Gewerbe zahlen 2009, mitten in der Wirtschaftskrise, die bisher höchsten Preise für Gewerbestrom. Die Preise für Strom und dessen Transport haben sich seit 2000 mindestens verdoppelt. So lautet das Resultat einer Strompreisumfrage des VIK – der Interessenvertretung industrieller und gewerblicher Stromkunden – unter seinen Mitgliedern.
Insbesondere Unternehmen, die sich Mitte 2008 – zur Spitzenzeit der Preise auf dem Stromgroßhandelsmarkt – mit Strom für 2009 eingedeckt haben, sitzen heute auf besonders hohen Kosten. Gelassen können hingegen die großen Kraftwerksbetreiber auf die Situation blicken: Sie erhalten heute die hohen Erlöse, die 2008 mit Industrie und Gewerbe für den heute von ihnen produzierten Strom vereinbart wurden.
Die VIK-Untersuchung zeigt: Mittlere industrielle Stromkunden mit einem Bedarf von 50 bis 100 GWh (1 GWh = 1 Mio. Kilowattstunden – Bedarf einer mittleren Kleinstadt) zahlen 2009 7,90 Ct/kWh für Strom, 2007 waren es dagegen noch 6,07 Ct/kWh (Strompreise inklusive Lieferung, ohne sonstige Preisbestandteile wie EEG, KWKG, Stromsteuer, Konzessionsabgabe oder Mehrwertsteuer). Das ist ein Plus von 30 Prozent in nur 2 Jahren. Gegenüber 2008 liegt die Steigerung bei immerhin 7,5 Prozent. Kleinere Kunden zahlen sogar fast 10 Prozent mehr.
„Die Preisrisiken für die Kunden aus Industrie und Gewerbe sind enorm, genauso wie die Auswirkungen der hohen Kosten auf deren Wettbewerbsfähigkeit. Für die Erzeuger gelten solche Risiken nicht: Alle Kostenerhöhungen werden an die Kunden weitergereicht. Das Ergebnis ist eine starke Umverteilung zu Gunsten der Versorgungswirtschaft. Dies ist weder in wirtschaftlich normalen, geschweige denn in Krisenzeiten eine gesunde Situation für ein Industrie- und Exportland wie Deutschland. Hier sollte die Stromwirtschaft ihre Kunden und deren Nöte fest im Blick behalten. Vertragsangebote, die Risiken gleichmäßig verteilen und ein angemessenes Preisniveau bieten, sind das Gebot der Stunde“, so die VIK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Annette Loske.