Im Mai werden nur fünf deutsche Atomkraftwerke am Netz sein
Stand: 21.03.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Berlin - Für den Zeitraum des von der Bundesregierung verhängten Atom-Moratoriums planen die Betreiber der 17 deutschen Atomkraftwerke, fünf weitere Reaktoren für die Revision vom Netz nehmen. Dies geht aus der "Revisionsplanung 2011" hervor, wie die Zeitung "Die Welt" (Montagausgabe) berichtet.
Einschließlich des Kernkraftwerks Krümmel, das reparaturbedingt abgeschaltet ist, werden nach den Zeitplänen für die Revisionen Mitte Mai insgesamt 13 der 17 deutschen Atomkraftwerke übergangsweise nicht am Netz sein. Von der in Deutschland installierten nuklearen Nettoleistung von rund 20.500 Megawatt stehen dann mehr als 15.000 Megawatt oder knapp 75 Prozent nicht zur Verfügung.
Acht Atommeiler stehen bereits still
Die Bundesregierung hatte in der vergangenen Woche wegen des schweren Reaktorunglücks in Japan eine sofortige, dreimonatige Betriebsunterbrechung für die sieben ältesten deutschen Atomkraftwerke angeordnet. Die Meiler Biblis A und B, Neckarwestheim 1, Brunsbüttel, Isar 1, Unterweser und Philippsburg 1 wurden entsprechend bereits heruntergefahren. Mit dem AKW Krümmel steht ein achter Meiler bereits still. Nach Informationen der Zeitung sollen noch während der Laufzeit des Moratoriums die Atomkraftwerke Philippsburg 2, Emsland, Gundremmingen B, Grafenrheinfeld und Grohnde turnusgemäß zur Revision abgestellt werden.
Die bereits zu Jahresbeginn festgelegten Revisionszeiträume überschneiden sich demnach zeitlich vor allem am Wochenende 21./22. Mai. An diesen Tagen produzieren mit Brokdorf, Neckarwestheim 2, Isar 2 und Gundremmingen C nur noch vier Atomkraftwerke Strom. Einen so hohen Ausfall von Atomkraftwerken hat es im deutschen Stromnetz seit Jahrzehnten nicht gegeben, wie die Zeitung weiter schreibt.