IAEA-Chef besucht Fukushima - am Wochenende erneut Erdbeben
Stand: 25.07.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Tokio - Yukiya Amano, der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, hat das zerstörte japanische AKW Fukushima besucht. Amano wollte sich ein persönliches Bild von den Arbeiten an der Atomruine machen. Er traf einen Vertreter der Betreiberfirma TEPCO und sprach mit Arbeitern und Soldaten in Fukushima, wie die Nachrichtenagentur Kyodo am Montag berichtete.
Das 250 Kilometer nordöstlich von Tokio gelegene Kernkraftwerk wurde bei dem verheerenden Erdbeben im März schwer beschädigt. In mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze, die Region wurde radioaktiv verstrahlt. Die Kühlsysteme in den Reaktorblöcken wurden wieder hergestellt, teilte TEPCO vergangene Woche mit. Bis Januar will der Betreiber die gesamte Anlage stabilisieren.
Japan beschließt Sonderbudget für Erdbebenhilfe
Am Montag hat das japanische Parlament ein zweites Sonderbudget im Wert von 2 Billionen Yen (17.8 Milliarden Euro) beschlossen. Die Gelder sollen für den Wiederaufbau nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami vom 11. März verwendet werden. Ein erster Sonderhaushalt von 4 Billionen Yen wurde bereits im Mai beschlossen.
Opfer, deren Häuser zerstört wurden, und Lokalbehörden im Katastrophengebiet sollen einen Teil der Gelder erhalten. Auch ist Hilfe für den finanziell angeschlagenen Betreiber des zerstörten Atomkraftwerks Fukushima vorgesehen. Bewohner der Krisenregion werden von TEPCO für die Verstrahlung entschädigt, auch muss die Firma die nächsten 30 Jahre für Gesundheitschecks zahlen.
Im Katastrophengebiet bebte die Erde erneut
Am vergangenen Samstag hatte erneut ein heftiges Erdbeben den Nordosten Japans erschüttert. Das japanische Meteorologische Institut gab die Stärke des Bebens mit 6,5 an, die US-Erdbebenwarte nannte eine Stärke von 6,4. Es gab zunächst keine Berichte über unmittelbare Schäden in dem betroffenen Gebiet, das am 11. März von einem folgenreichen Beben der Stärke 9,0 weitgehend zerstört wurde. Auch ein Tsunami blieb aus.
Das Beben erschütterte die Erde vor der Küste der Präfektur Miyagi gegen 13.34 Uhr Ortszeit (06.34 Uhr MESZ). Das Zentrum lag nach Angaben des Meteorologischen Instituts in 40 Kilometern Tiefe, nach Berechnungen der US-Erdbebenwarte in 36 Kilometern Tiefe.
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