Hollande: Geld für Klimaschutz in Entwicklungsländern
Stand: 08.09.2015
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Paris - Frankreich ist Gastgeber der nächsten Weltklimakonferenz. Schwerpunkt der Klimaverhandlungen soll die Frage der Finanzhilfen für Entwicklungsländer sein. "Es wird ohne entschiedene Zusagen für die Finanzierung keine Einigung geben - vor allem, weil Entwicklungsländer, Länder des Südens, das verweigern werden", sagte Präsident François Hollande am Montag. Es gebe die Gefahr eines Scheiterns.
"Die sagen Ihnen: Wir stoßen sehr wenig CO2 aus, aber wir sind die ersten Opfer des Klimawandels", betonte Außenminister Laurent Fabius nach informellen Beratungen von Vertretern aus 57 Ländern. Die Industriestaaten haben den Entwicklungsländern ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar (umgerechnet knapp 90 Milliarden Euro) zugesagt - für Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Die Finanzierung ist noch nicht geklärt.
OECD-Experten sollen nun bis Oktober Zahlen vorlegen, wie viel die Industriestaaten bislang auf den Tisch gelegt haben - die Rechnung ist kompliziert, da die 100 Milliarden sowohl staatliche als auch private Gelder umfassen sollen. Fabius sah bei den zweitägigen Minister-Gesprächen in Paris aber Bewegung: Die Frage nach dem Ausgleich für klimabedingte Verluste und Schäden, "die in der Vergangenheit viele Kontroversen geschaffen hatte, erscheint jetzt sehr viel einvernehmlicher".
Auch der deutsche Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth, der Deutschland bei dem Treffen vertrat, zog ein positives Fazit. "Es gibt breite Unterstützung für ein qualitatives Langfristziel zur Anpassung an den Klimawandel", teilte er mit. Er verwies darauf, dass Deutschland bereits angekündigt hatte, seine Unterstützung für Entwicklungsländer auszuweiten.
Die zweitägigen Minister-Gespräche in Paris waren nicht Teil der offiziellen UN-Verhandlungen im Vorfeld des Klimagipfels, der Ende des Jahres ein Abkommen zur Begrenzung des Klimawandels aushandeln soll. Sie brachten aber viele wichtige Akteure zusammen, um nach Lösungen für strittige Punkte zu suchen. Nach Einschätzung von Unterhändlern und Umweltgruppen müssen die Verhandlungen beim Tempo deutlich zulegen, eine offizielle Verhandlungsrunde in Bonn brachte vergangene Woche keine sichtbaren Fortschritte.