Hohe Mauern sollen Atommülllager vor Terrorangriffen schützen
Stand: 11.01.2012
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Gundremmingen - Die Diskussionen um die Sicherheit deutscher Atommüll-Zwischenlager hat die Bundesregierung offenbar zum Handeln bewegt. Wie der Rundfunksender Antenne Bayern berichtet, habe das Bundesumweltministerium die Bundesländer angewiesen, zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Welche Maßnahmen im Einzelnen ergriffen werden, sei Sache der Länder.
In Gundremmingen, dem Standort des größten deutschen Atomkraftwerks, hat der Gemeinderat am Dienstagabend bereits den Bau einer zehn Meter hohen und 85 Zentimeter breiten Stahlbeton-Mauer beschlossen. Der Bürgermeister Wolfgang Mayer (parteilos), sagte am Mittwoch, der Bauantrag der Betreibergesellschaft sei völlig überraschend gekommen und "auch nicht begründet" worden.
"Es wurde nur mitgeteilt: Das soll in allen Zwischenlagern, die diese Bauweise aufweisen, in ganz Deutschland so nachgerüstet werden", sagte Mayer. Auch der Sprecher des AKW Isar 2 in Essenbach bei Landshut, Johann Seidl, bestätigte dem Bericht zufolge, dass das dortige Zwischenlager mit einer zusätzlichen Mauer gesichert werden soll.
Schwäbische Atomgegner hatten schon vor den Terroranschlägen des 11. September 2001 vor den Gefahren gewarnt, die in den Atomzwischenlagern steckten. Deren Sprecher Raimund Kamm sagte in einer ersten Stellungnahme: "Die Terrorgefahr wird jetzt offenbar höher und realistischer eingeschätzt als noch vor einigen Jahren".