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Hohe Kosten für Netzausbau: "Netzanbieter übertreiben maßlos"

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin - Gestern stellten die großen Netzanbieter ihren Plan zum Ausbau des deutschen Stromnetzes vor. Vier große neue Stromautobahnen sollen das Gelingen der Energiewende sichern. 20 Milliarden Euro wurden dafür veranschlagt - die SPD hält das für eine maßlose Übertreibung.

Die SPD wirft den vier großen Stromnetzbetreibern Täuschung bei den Investitionskosten für den Netzausbau vor. "Die Netzanbieter übertreiben maßlos. Es wird mit Zahlen operiert, die wahrscheinlich mindestens doppelt so hoch sind wie die tatsächlichen Zusatzkosten", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ulrich Kelber der "Passauer Neuen Presse". Das sei der "Versuch, die nächsten Erhöhungen bei den Netzentgelten zu rechtfertigen und die Energiewende auszubremsen".

Die Netzbetreiber hatten die notwendigen Investitionen bei der Vorstellung der Ausbaupläne für Stromleitungen am Mittwoch auf rund 20 Milliarden Euro beziffert. Zugleich hatten sie erklärt, dass sich damit aber auch Kosten für Eingriffe in die derzeit überlasteten Netze von mehreren hundert Millionen Euro pro Jahr sparen ließen. Kelber forderte: "Die echten Zahlen müssen auf den Tisch. Darauf werden wir im Beirat der Bundesnetzagentur drängen."

Der Netzausbau ist wegen des Atomausstiegs und der geplanten Energiewende nötig, um ausreichend Wind- und Sonnenstrom in die Industriezentren transportieren zu können. Dafür müssen in den nächsten zehn Jahren vier lange Stromautobahnen durch Deutschland gebaut werden. Neben 3800 Kilometern an neuen Trassen sollen 4400 Kilometer Leitungen im Höchstspannungsnetz so optimiert werden, dass sie die schwankende Wind- und Solarstromeinspeisung dauerhaft meistern können. Nach der Vorstellung der Netzbetreiber-Pläne haben bis zum 10. Juli nun die Bürger das Wort - ihre Einwände sollen bei der endgültigen Planung durch die Politik berücksichtigt werden.