Hitzewelle: Atomkraftwerke senken Leistung, weil Flüsse wärmer sind
Stand: 05.08.2003
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Geesthacht (dpa) - Die sommerliche Hitze macht auch den Betreibern von Atomkraftwerken in Deutschland zu schaffen. Die Leistung der drei durch Elbwasser gekühlten schleswig-holsteinischen Kraftwerke Krümmel bei Geesthacht, Brokdorf sowie Brunsbüttel habe gedrosselt werden müssen, teilten Sprecher der Energiekonzerne am Dienstag mit. Nur so könne die Vorschrift eingehalten werden, das Wasser der Elbe durch das zurückgeleitete Kühlwasser der Reaktoren auf nicht mehr als 30 Grad zu erwärmen.
Das Atomkraftwerk Krümmel wenige Kilometer östlich von Hamburg kann wegen der steigenden Temperatur der Elbe nur mit 60 Prozent Leistung gefahren werden. Kraftwerks-Leiter Peter Gerdes sagte, der Fluss habe am Kraftwerk eine Temperatur von 26 Grad. Aus dem Strom wird Wasser entnommen, um die Anlage zu kühlen. Gerdes vermutet, dass die Leistung in den nächsten Tagen bei anhaltender Hitze weiter zurückgefahren werden muss. Die Kraftwerke in Brunsbüttel und Brokdorf sind nicht so stark betroffen, weil das zur Kühlung genutzte Elbwasser dort dem Einfluss von Ebbe und Flut ausgesetzt ist, so dass es kühler ist.
Das Kernkraftwerk im elsässischen Fessenheim (Frankreich) wird dagegen im Kampf gegen die Hitze seit der Nacht zum Dienstag vorerst nicht mehr mit Wasser gekühlt. "Wir haben das Reaktorgebäude dreieinhalb Tage lang besprüht. Jetzt analysieren wir die Daten und überlegen, ob der Kühlversuch geglückt ist", sagte eine Kraftwerks- Sprecherin am Dienstag.