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Hintergrund: Störfälle in deutschen Atomkraftwerken

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Hamburg (dpa) - In deutschen Atomkraftwerken (AKW) hat es immer wieder Störfälle gegeben. Die meisten von ihnen wurden aber in die niedrigsten Gefährdungskategorien eingestuft. Einige Pannen der vergangenen Jahre:

August 2004: Im AKW Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) erfolgt nach einem Kurzschluss eine Turbinen- und Reaktorschnellabschaltung. Ursache für den Zwischenfall sind alte Kabel und Isolierungen.

August 2002: Nach einem Kurzschluss in der Schaltanlage des AKW Stade (Niedersachsen) sind wichtige Sicherheitseinrichtungen nicht mehr verfügbar. In der Schalttafel brennt es. Stade wird für drei Wochen abgeschaltet.

Juli 2002: Bei einem Versuch treten Fehler in der Steuerung der Notstromversorgung des AKW Brunsbüttel auf, was im Notfall die Sicherheitssysteme hätte beeinträchtigen können. Außerdem werden Fehler im Nachkühlsystem entdeckt. Die Fehler liegen im Prinzip seit Inbetriebnahme der Anlage 1976 vor.

Dezember 2001: Brunsbüttel-Betreiber Vattenfall informiert die Behörden erst drei Tage nach dem Platzen einer Leitung. Das Bundesumweltministerium äußert "Zweifel an der Zuverlässigkeit des Betreibers" - eine Drohung mit dem Entzug der Betriebserlaubnis.

August 2001: Im baden-württembergischen AKW Philippsburg 2 kommt es zu einer Pannenserie, als beim Anfahren der Anlage die vier Flutbehälter des Not- und Nachkühlsystems nicht genug gefüllt werden. Ein Fall, den der Betreiber EnBW jedoch nicht meldet. Nach weiteren Fehlern wird der Meiler für mehr als zwei Monate abgeschaltet. Das Stuttgarter Umweltministerium meldet im November, dass kontaminiertes Wasser ausgetreten sei. Danach geht auch Block I zeitweise vom Netz.

August 1998: Das Kieler Energieministerium rügt die später von Vattenfall übernommenen HEW als Betreiber des AKW Krümmel (Schleswig- Holstein), weil ein Sabotageakt auf dem Kraftwerksgelände nicht sofort gemeldet worden ist.