Hintergrund: Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie
Stand: 29.06.2005
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Hamburg (dpa) - Die Relativitätstheorie beschäftigt sich mit relativ zueinander bewegten Beobachtern, daher der Name. Die Spezielle Relativitätstheorie, die Albert Einstein vor 100 Jahren (1905) veröffentlicht hat, betrachtet nur gleichförmig bewegte Körper, die also eine konstante Relativgeschwindigkeit zueinander haben. 1915 vollendete Einstein die Allgemeine Relativitätstheorie, die auch für beschleunigte Relativbewegungen anwendbar ist.
Mit der Speziellen Relativitätstheorie hat die Zeit ihren Status als absolute Grösse verloren. Einstein erkannte, dass Gleichzeitigkeit nur eine relative Eigenschaft ist, die von der Wahl des Beobachters abhängt: Zwei räumlich getrennte Ereignisse, die dem einen als gleichzeitig erscheinen, könne für einen anderen nacheinander ablaufen. Nur am selben Ort ist die Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse eindeutig.
In einer Ergänzung seiner Arbeit formulierte Einstein noch 1905 die heute wohl berühmteste Formel der Welt, E = mc² (Energie ist gleich Masse mal der Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat). "Die Masse eines Körpers ist ein Mass für dessen Energiegehalt", schrieb Einstein wiederum in den "Annalen der Physik" (Bd. 18, S. 639). Diese Masse- Energie-Äquivalenz sollte zur Grundlage aller friedlichen und militärischen Nutzung der Kernenergie werden, was jedoch 1905 noch nicht zu erahnen war.
Während die Spezielle Relativitätstheorie auf den Arbeiten anderer Forscher aufbaute und sich damals schon anbahnte, gilt die Allgemeine Relativitätstheorie als Einsteins weitgehend alleiniges Werk. Sie bezieht die Schwerkraft mit ein und beschreibt, wie Massen die Raumzeit verzerren. Dadurch wird der Theorie zufolge auch das Licht nahe grosser Massen messbar abgelenkt, was während der Sonnenfinsternis vom Mai 1919 experimentell bestätigt wurde. Durch diese Bestätigung wurde Einstein mit einem Schlag weltberühmt.