Hintergrund: Neuer RAG-Chef Müller ist Energie-Fachmann
Stand: 07.04.2003
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Essen(dpa) - Für den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (56) war der Ausflug in die Politik nur die Episode einer Legislaturperiode. Bei seinem Amtsantritt als Minister im Herbst 1998 blickte der Volkswirt und promovierte Sprachwissenschaftler bereits auf eine jahrzehntelange Erfahrung als Energiemanager zurück. Und am Ende seiner Ministerkarriere machte Müller deutlich, wo er sein künftiges Aufgabenfeld sieht: in der Privatwirtschaft.
In Energiefragen gilt der Mann mit dem schlohweissen Haar als ein Experte. Von 1973 bis 1980 war der heute 56-Jährige für den Energie-Riesen RWE tätig, anschliessend wechselte er für 17 Jahre zum Düsseldorfer Konkurrenten VEBA (heute: E.ON). Dort kümmerte sich Müller unter anderem als Generalbevollmächtigter um Energiefragen. Von 1992 bis 1997 war er im Vorstand der Veba Kraftwerke Ruhr AG.
Als sich die VEBA mit der VIAG zum Energieriesen E.ON zusammengeschlossen hatte, sass der parteilose Müller bereits auf dem Ministersessel. Der gebürtige Essener hatte Bundeskanzler Schröder (SPD) seit 1991 in Energiefragen beraten. Zur Bundestagswahl im vergangenen Herbst trat Müller auf eigenen Wunsch nicht mehr an. Sein Ressort wurde von "Superminister" Wolfgang Clement, dem früheren NRW- Ministerpräsidenten aus Nordrhein-Westfalen, übernommen.