Hintergrund: Das europäische Strom-Verbundnetz
Stand: 07.11.2006
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Hamburg (dpa) - Das Stromverbundnetz in Europa ermöglicht den Stromaustausch zwischen 23 Ländern auf dem Festland. Insgesamt 34 Betreiber wollen durch die Vernetzung eine gleichmäßige Auslastung der Kraftwerke gewährleisten. Außerdem soll so die Versorgung selbst bei regional erhöhtem Bedarf sichergestellt werden. So genannte Kuppelstellen dienen an den Übergängen der einzelnen Netze als Sicherheitspuffer und sollen verhindern, dass sich ein Defekt in einem Land auf den Rest des Kontinents auswirkt. Am Samstag traf allerdings eine Panne im Netz des deutschen E.ON-Konzerns Millionen Haushalte in verschiedenen Ländern.
Deutschland ist nach Angaben des Verbands der Netzbetreiber (VDN) wichtigstes Transitland im europäischen Strommarkt oder "Europameister im Stromaustausch", wie es der Verband der Elektrizitätswirtschaft VDEW formulierte. Im ersten Halbjahr 2006 wurden 22,3 Milliarden Kilowattstunden importiert und 34,5 Milliarden exportiert. Das entspricht zusammen in etwa dem jährlichen Stromverbrauch Österreichs. Der komplette Austausch im UCTE-Netz hat sich seit Anfang der 90er Jahre verdreifacht und beläuft sich pro Jahr auf rund 300 Terawattstunden. Eine Terawattstunde entspricht einer Milliarde Kilowattstunden.