Hamburg (dpa) - Abschied von der Hamburger Traditionsmarke HEW: Der mehr als 100 Jahre alte Stromversorger Hamburgische Electricitäts-Werke hat am Sonntag seinen Namen in Vattenfall Europe Hamburg geändert. Hintergrund ist eine neue Markenstrategie des Mutterkonzerns Vattenfall Europe, der für alle seine Töchter in Deutschland einen einheitlichen Auftritt einführt. Umbenannt wurde auch der Berliner Stromversorger Bewag in Vattenfall Europe Berlin. In Hamburg versorgt das Unternehmen knapp eine Million Stromkunden und weitere 400 000 Häuser und Wohnungen mit Fernwärme.
Der
Stromversorger ist eines der ältesten Unternehmen in der Hansestadt. Gegründet wurde die HEW bereits 1894, um die aufstrebende Metropole Hamburg mit der neuen
Energie Strom zu versorgen. Handel, Industrie, Privathaushalte und vor allem der Verkehrssektor wollten
Stromanschluss, so dass die HEW über Jahrzehnte wachsen konnte. Die HEW baute Kraftwerke, ein Leitungsnetz und versorgte zusätzlich Hamburg mit
Fernwärme. In den neunziger Jahren, auf dem Scheitelpunkt ihrer Geschichte, gehörte die HEW zu Deutschlands zehn größten Energieversorgern und beschäftigte 6000 Menschen.
Im Jahr 2000 wurde der schwedische
Energiekonzern Vattenfall Mehrheitseigner der HEW, der bis 2002 im Zuge der Neuordnung des deutschen Energiemarktes alle Anteile erwerben konnte. Die Gaswerke musste Vattenfall jedoch an den Konkurrenten E.ON abtreten. In der Hansestadt beschäftigt das Unternehmen rund 3900 Mitarbeiter. Das Stromprodukt für Hamburger Privatkunden heißt fortan "Hamburg Classic Haushalt" (früher "HEWclassic").