HEW: Schwächeres operative Ergebnis - Weichen für Vattenfall werden gestellt
Stand: 21.08.2002
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Hamburg (dpa/lno) - Die Hamburgische Electricitäts-Werke AG stellt die Weichen für ihre Zukunft im Verbund der neu entstehenden Vattenfall Europe. "Diese 108. Hauptversammlung der HEW ist eine Zäsur in der Geschichte unseres Unternehmens und in der deutschen Stromwirtschaft", sagte der HEW-Vorstandschef Klaus Rauscher beim Aktionärstreffen am Mittwoch in Hamburg. Er erläuterte verschiedene Entwürfe zu Verschmelzungs-, Ausgliederungs- sowie eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags. Darüber müssen die Anteilseigner, darunter der schwedische Energiekonzern Vattenfall als Grossaktionär, auf dem Weg zur Vattenfall Europe abstimmen. In deren Verbund gehören auch die ostdeutschen VEAG und Laubag sowie die Berliner Bewag.
Mit drei Schritten geht die HEW in den Vattenfall-Verbund. So bezeichnete Rauscher die Verschmelzung von VEAG und HEW als elementaren Bestandteil. Danach hält die schwedische Vattenfall rund 67,3 Prozent der HEW-Anteile und erhält zudem weitere 24,5 Prozent von der Hansestadt Hamburg, die diesen Restanteil für 869 Millionen Euro abgibt. Dafür hat sich Vattenfall verpflichtet, bis zum Jahr 2005 mindestens 3000 HEW-Arbeitsplätze der noch mehr als 4000 zu erhalten. Rund 1,0 Prozent werden künftig im Streubesitz liegen. Die Ausgliederung des von HEW betriebenen operativen Geschäfts auf eine Tochtergesellschaft diene ebenfalls dem Verschmelzungsprozess, erläuterte Rauscher. In der Ausgliederung sieht der Vorstand auch die beste Alternative, um die HEW als Hamburger Energieversorger mit grosser Kundenakzeptanz zu erhalten.
Das operative Ergebnis des Energieversorgers HEW ist im 1. Halbjahr schwächer ausgefallen als im Vorjahreszeitraum. Konkrete Zahlen nannte Rauscher dazu nicht. Er verwies darauf, dass unter anderem wegen des ungeplanten Stillstandes des Kernkraftwerkes Brunsbüttel am Markt zusätzlich Strom beschafft werden musste. Die Umsatzerlöse stiegen im Berichtszeitraum um 40,6 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Die Stromverkäufe des Vertriebs verdoppelten sich ausserhalb Hamburgs nahezu auf 3,93 Milliarden Kilowattstunden. Der Stromabsatz in der Hansestadt war im Berichtszeitraum konjunktur- und wettbewerbsbedingt um 1,2 Prozent rückläufig.